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Rätsel Racing-Raritäten: Weisses Auto, unreine Weste

Von Mathias Brunner
​​Das Rätsel «Racing-Raritäten» zeigt einen Fahrer, der ein weisses Auto fährt, aber keine reine Weste vorzeigen kann: Finden Sie heraus, wer hier an der Arbeit ist sowie wo und wann das Bild entstand.

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Beim letzten Rätsel sahen wir den Deutschen Timo Bernhard in seinem Porsche 919 Hybrid, am Rennwochenende von Spa-Francorchamps 2015 – mit seinem Knicks vor Stefan Bellof.
30 Jahre zuvor war der Giessener Bellof auf der belgischen Traditionsrennstrecke ums Leben gekommen. Timo Bernhard: «Stefan war einer der Helden meiner Jugend. Es war für mich etwas ganz Besonderes, an jenem Wochenende in seinen Helmfarben starten zu dürfen.»

Bellof stand als anerkannt schnellster Porsche-Langstreckenpilot sowie nach verheissungsvollen Formel-1-Einsätzen und einem Vorvertrag mit Ferrari vor einer grossen Zukunft – doch am 1. September 1985 wurde ihm ein Zweikampf mit Jacky Ickx in Francorchamps zum Verhängnis. Bellofs Porsche kam in Eau Rouge beim Duell mit dem erfahrenen Belgier von der Strecke ab, beim Aufprall zog er sich tödliche Verletzungen zu – hinter der Leitschiene war direkt ein Betonpfosten eingelassen, moderner Prallschutz wie heute war noch in weiter Ferne. Die meisten Experten waren der Meinung: Zwei Autos durch Eau Rouge, das geht einfach nicht.

Deutschland hatte sein grösstes Renntalent verloren. Viele Experten sind bis heute überzeugt: Bellof hätte weit vor Michael Schumacher den WM-Titel geholt. Sir Jackie Stewart: «Bellof war eines der grössten Talente, die ich je erlebt habe.»

Unvergessen der Monaco-GP 1984: Alle reden bis heute davon, wie der junge Ayrton Senna auf Leader Alain Prost Zeit gutmachte, und hätte Rennleiter Jacky Ickx nicht abgebrochen, so wäre der Brasilianer wohl am Franzosen vorbeigegangen. Aber zum gleichen Zeitpunkt holte Bellof seinerseits auf Senna auf. Wer weiss, wie der Strassen-GP geendet hätte ohne den Abbruch wegen starken Regens. Am Ende der Saison wurde Tyrrell aus der Formel-1-WM-Tabelle gestrichen – das Team hatte mit Bleikugeln versetzten Wasserballast verwendet, um aufs Mindestgewicht zu kommen. Nur so war den überlegenen Turbo-Rennern mit Saugmotoren beizukommen, glaubte Teamchef Ken Tyrrell.

Timo Bernhard hatte beim Bellof-Gedenkrennen 1995 in Oppenrod Georg Bellof kennengelernt, den Vater des Rennfahrers. Bis heute ist Bernhard der Familie freundschaftlich verbunden geblieben. Bernhard: «Stefan war ein Vollblut-Racer – mit seinem Helmdesign zu fahren, das sollte ein Zeichen der Wertschätzung sein, von Fahrer zu Fahrer.» Das Design des Bellof-Helms stammte von der damaligen Freundin Stefans, von Angelika Langner.

Timo Bernhard hat erreicht, was Stefan Bellof verwehrt geblieben ist: Er gewann 2010 mit Mike Rockenfeller und Romain Dumas das 24-Stunden-Rennen von Le Mans (mit einem Audi), 2017 holte er in der Sarthe als Porsche-Werksfahrer seinen zweiten Triumph. 2007 wurde Bernhard auch Gesamtsieger in der American Le Mans Series (LMP2).

Dieses Mal ist die Aufgabe ein wenig knifflig, daher ein kleiner Tipp – es handelt sich zwar um ein weisses Auto, aber eine reine Weste kann der Pilot nicht vorweisen.

Wer ist es?

Wo und wann ist das Bild entstanden?

Viel Spass beim Rätseln und viel Glück!

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