DTM-Meister Marco Wittmann: Sebastian Vettel getadelt
Marco Wittmann
Vettel fühlte sich zum Ende einer Safety-Car-Phase beim Baku-GP von Hamilton ausgebremst, fuhr dem Briten ins Heck, setzte seinen Boliden neben den des Briten und rammte ihn. Der Deutsche wurde für sein Foul später mit einer Zehn-Sekunden-Strafe belegt, hinzu kamen drei Strafpunkte. Und: Das einstmals so harmonische Verhältnis zwischen den beiden Alphatieren scheint nachhaltig beschädigt.
Was sagen die DTM-Stars zur Aktion des viermaligen Weltmeisters? «Am Ende darf Hamilton als Führender das Tempo diktieren. Die FIA hat auch belegt, dass er keinen Bremstest durchgeführt hat. Deshalb liegt die Schuld ziemlich klar beim Sebastian», sagte Champion Marco Wittmann: «Da sind ihm die Sicherungen durchgebrannt. Meiner Meinung nach ist die Strafe auch etwas zu milde ausgefallen.»
Welche Strafe hätte der BMW-Pilot selbst denn verhängt? «Eine Rennsperre nicht unbedingt, man kann aber darüber diskutieren, ob man ihn disqualifiziert oder eine höhere Strafe wie zum Beispiel 30 Sekunden verhängt», so der Fürther. Immerhin sei Vettel am Ende als Vierter ja auch vor dem Fünftplatzierten Hamilton ins Ziel gekommen.
Der aktuelle DTM-Spitzenreiter René Rast kann die Sicht Vettels durchaus nachvollziehen. «Er fühlte sich ausgebremst, da hätte sich jeder Rennfahrer aufgeregt. Wenn die Emotionen so hoch sind, kann man mal einen Ausraster bekommen, auch wenn das nicht passieren sollte. Durch die Aktion danach ist er natürlich kein gutes Vorbild. Das zeigt aber, was beide für Sportsmänner sind: Sie wollen beide die WM gewinnen und nicht nachgeben», sagte der Audi-Pilot, für den wie bei Wittmann eine etwas längere Strafe angebracht gewesen wäre.
Mercedes-Pilot Edoardo Mortara sieht dabei vor allem den Unterhaltungsfaktor für den Zuschauer. «Es war sicher nicht schön, aber es hat das Rennen auf jeden Fall spannender gemacht. Die Strafe war die richtige Entscheidung», sagte der Vizemeister.