Max Verstappen und der Frust: Abflug zu Ferrari?
Max Verstappen
Max Verstappen machte sich diesmal nicht vom Acker. In Baku hatte er die obligatorischen Presserunden noch geschwänzt, nachdem er mal wieder ausgefallen war. Dafür bat ihn die FIA zur Kasse. In Spielberg fiel der Niederländer erneut aus, zum fünften Mal in den vergangenen sieben Rennen.
Beim Österreich-GP erwischte es ihn bei einer Kollision sogar in der ersten Kurve, nach wenigen hundert Metern also. Den Fragen der Journalisten stellte er sich anschließend trotzdem. Und der 19-Jährige wirkte dabei gar nicht so frustriert, wie man vielleicht erwartet hatte.
«Ich denke nicht weiter an den WM-Titel, sondern daran, noch gute Rennen abzuliefern. Ich versuche, positiv zu bleiben und Punkte zu holen, aber im Moment weiß ich nicht genau, was ich denken soll. Es ist wirklich viel Pech gerade, aber wir müssen weitermachen», sagte er. Leid tat es ihm vor allem für die zahlreichen niederländischen Fans, die auf den Tribünen in Kurve eins hautnah miterlebten, wie ihr Idol abflog.
Besonders bitter ist es für Verstappen, weil sein Teamkollege Daniel Ricciardo beständig zeigt, wie gut der Red-Bull-Renner läuft und was für Verstappen theoretisch möglich wäre. Und: Verstappen ist stets schneller als der Australier, der mit 107 Punkten Gesamtvierter ist. Verstappen belegt mit 45 Zählern Rang sieben.
«Den fünften Ausfall verkraften zu müssen, ist bitter. Aber er ist ein Typ, der das wegstecken kann», sagte Teamchef Christian Horner, der auch betonte, dass man oft vergesse, wie jung Verstappen noch sei. «Es tut natürlich weg, wenn man sieht, dass das andere Auto auf dem Podest landet. Man meint dann, dass man selbst doch dort stehen müsste. Das ist hart. Ich bin mir aber sicher, dass es bald wieder zum Guten wenden wird. Wenn es mal läuft, kann er locker auch mal drei Rennen in Folge gewinnen», meint Horner.
Verstappen erklärte: «Ich kümmere mich gar nicht so sehr um die Ergebnisse meines Teamkollegen. Ganz ehrlich: Ich fühle weniger und weniger Druck von Rennen zu Rennen.»
Verstappens Gelassenheit wurde in Spielberg auch dahingehend interpretiert, dass der Youngster schon bald zu Ferrari flüchten konnte. Selbst, nachdem Ferrari-Präsident Sergio Marchionne betonte, dass man kein Interesse an dem Niederländer habe. Horner stellte klar: «Er hat einen Vertrag mit dem Team bis 2019. Nach 2019 ist er auf dem Markt.» Auch Papa Jos Verstappen sagte: «Wir werden in der kommenden Saison definitiv bleiben.»