Lewis Hamilton: Gerüchte um Ferrari und Karriereende
Lewis Hamilton
Die hatte er selbst angeheizt. Ein wenig zumindest. Dass der Mercedes-Pilot ein Ferrari-Fan ist, ist kein Geheimnis mehr. Anfang Juli wurde er mal wieder nach der Scuderia befragt. «Daran denke ich momentan nicht. Ich beschäftige mich nur damit, Ferrari zu schlagen», sagte der Brite damals.
Er fügte aber auch an: «Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich ein Riesenfan des Teams bin, ein Riesenfan von Ferrari und von dem, was sie in der Geschichte des Motorsports erreicht haben. Auch in der normalen Welt mit Blick auf ihre Sportwagen.»
Sein nächster Satz sorgte dann für Spekulationen: «Wer weiß, was die Zukunft bringt?» Denn: Sein Nachsatz, dass er es sich im Moment nicht vorstellen könne, woanders zu fahren als bei Mercedes, ging fast unter. Vor allem die britischen Medien spielen mit Spekulationen, werfen einen eventuellen Tausch der Arbeitgeber von Vettel und Hamilton in den Ring.
In Silverstone nahm dann Motorsportchef Toto Wolff Stellung. «Er befindet sich im Moment an einem sehr guten Ort. Er hat das schnellste Auto und das ist ein Mercedes.» Nicht zu vergessen, dass Hamilton noch bis 2018 unter Vertrag steht.
«Wir hatten bis jetzt immer nur die beste Dynamik innerhalb des Teams. Also haben all die Gespräche außerhalb für mich keine Relevanz», so der Österreicher.
Hamilton lobte seine Mannschaft in den höchsten Tönen, was man durchaus als klares Bekenntnis zu Mercedes deuten darf. «Ich habe ein tolles Team um mich herum, das mir dabei hilft, so gut zu sein wie ich es heute bin. Ich habe die bestmögliche Beziehung zu meinen Ingenieuren und Mechanikern.»
Was aber ebenfalls nicht erst seit Silverstone gespielt wird, ist ein mögliches, vorzeitiges Karriereende. Er mache den Rosberg, hieß es immer mal wieder. Auch hier ließ Hamilton mit teilweise unklaren Aussagen Raum für Interpretationen. Aber: Auch in diesem Fall wurden die Aussagen teilweise aus dem Zusammenhang gerissen.
In Silverstone sagte Hamilton: «Damit habe ich damals nur gemeint: Keiner weiß, was in sechs Monaten ist, was dann in meinem Kopf vorgeht. Hoffentlich sitze ich dann in den Winterferien und freue mich über meinen vierten Titel! Wenn ich heute von der Rennstrecke zurückkomme, dann weiß ich – ich fahre auf der Höhe meines Könnens. Wenn du fest an dich glaubst, ein gewisses Ziel erreichen zu können, und du schaffst das dann tatsächlich, dann ist das ein unübertreffliches Gefühl. Am glücklichsten bin ich, wenn ich einen Rennwagen auf der Rasierklinge balanciere. Ich weiß nicht, was in sechs Monaten ist, aber im Moment liebe ich den Sport so innig wie immer. Selbst wenn ich einen weiteren Titel gewinnen darf, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass ich so bald den Helm an den Nagel hänge. Ich habe noch immer einen gewaltigen Erfolgshunger.»