Daniel Ricciardo: «Halo-Ärger der Fans verständlich»
Daniel Ricciardo
Am Freitagabend setzen sich die Formel-1-Fahrer nach den ersten beiden Trainings jeweils mit Rennleiter Charlie Whiting zusammen. Dabei wird es dieses mal am Hungaroring turbulent, glaubt Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo. Der fünffache GP-Sieger hält fest: «Die Mehrheit der Fahrer hat sich für eine Art Kopfschutz ausgesprochen. Aber wir waren nicht alle für den Halo. Um genau zu sein, haben wir die ideale Lösung einfach noch nicht gefunden, aber nun prescht die FIA offensichtlich vor.»
«Ich schätze, wenn wir uns am Freitag zusammensetzen, dann werden wir eine ziemlich lange Diskussion über den Halo führen. Ich weiss noch nicht, wer vom Autoverband FIA an der Sitzung teilnehmen wird, aber ich schätze, wir wollen Antworten auf einige Fragen. Denn wenn das wirklich 2018 eingeführt werden soll, dann müssen wir sehr bald anfangen, damit zu testen – um uns darüber klar zu werden, wie das ins Design des nächstjährigen Autos passt.»
Viele halten Lösungen wie den «Aeroscreen» von Red Bull oder den «Shield» der FIA für die gefälligere Lösung. Aber die FIA findet, in den Halo ist einfach viel mehr Entwicklungsarbeit geflossen als in einen Aeroscreen, daher ist der Halo derzeit die bessere Lösung.
Was den Schild angeht, so beklagte sich Sebastian Vettel in England über Sichtprobleme.
Daniel Ricciardo weiter: «Ich weiss, dass viele mit dem Aussehen des Halo ihre liebe Mühe haben. Der Bügel ist sehr widerstandsfähig, aber damit sind einfach nicht alle Eventualitäten abgedeckt. Kleinere Objekte können dennoch auf den Piloten treffen. Vor grösseren Teilen, sagen wir einem Rad, schützt der Halo gut.»
Was sagt Daniel Ricciardo zum Aufschrei der Fans? «Nun, klar ist das eine nicht besonders elegante Lösung, der Bügel auf dem Wagen sieht einfach unnatürlich aus, aber vermutlich werden wir uns alle daran gewöhnen. Für den Moment scheint der Halo von allen Lösungen die Beste zu sein. Er ist gewiss nicht hübsch, aber wir führen den Kopfschutz ja auch nicht wegen des guten Aussehens ein.»
«Ich bin für eine Einführung des Kopfschutzes. Wir können nach tödlichen Unfällen nicht tatenlos zuschauen.»
«Was sich Sicht angeht, so erkenne ich kein Problem. Mehr Sorgen macht mir, wenn die Fans denken würden, dass es keinen Mumm mehr erfordert, diese Autos zu fahren. Aber die Fans dürfen nicht vergessen, dass wir weiterhin Rad an Rad kämpfen werden, und die Autos selber werden ja auch nicht langsamer.»