FP2 Singapur: Zweite Bestzeit von Red Bull Racing
Die Wetterprognose sagte ein trockenes zweites Training auf dem Marina Bay Street Circuit voraus. Die GP-Piloten durften denn auch auf trockener Piste ausrücken. Im ersten Training hatten sie noch auf abtrocknender Bahn ihre Arbeit aufnehmen müssen. Mit 1:42,489 min schaffte es Red Bull Racing-Pilot schneller als jeder andere im Feld um den knapp 5 km langen Rundkurs.
Bei 29 Grad Aussen- und 32 Grad Streckentemperatur machten Carlos Sainz und Kevin Magnussen im Flutlicht der Millionenmetropole im zweiten Training den Anfang. Der Toro Rosso-Pilot, dessen Abgang zu Renault während der Pause bestätigt wurde, musste für Sean Gelael aussetzen, der Däne machte für Ferrari-Junior Antonio Giovinazzi Platz.
Magnussen war auch der Erste, der sich eine Rundenzeit notieren liess: Mit 1:50,374 min fiel diese jedoch bescheiden aus. Entsprechend schnell wurde der Haas-Pilot durchgereicht: Erst setzte sich Valtteri Bottas, dann Stoffel Vandoorne und schliesslich Daniel Ricciardo an die Spitze. Der Australier, der schon die erste Bestzeit geschafft hatte, war auf der superweichen Reifenmischung unterwegs, als er sich eine 1:42,520 min gutschreiben liess.
Red Bull Racing-Duo gibt Tempo vor
Lewis Hamilton, der auf der weichen Mischung ausrückte, blieb bei seinem ersten Versuch, die Bestmarke zu knacken, 1,1 sec langsamer als der Australier. Auch Romain Grosjean sorgte für Aufregung, der Genfer streifte Ausgangs Kurve 21 die Mauer und hinterliess dabei eine schwarze Spur auf der Streckenbegrenzung.
Ricciardo liess sich davon nicht ablenken und stellte mit 1:42,300 min einen neuen Rekord auf. Der 28-Jährige war immer noch auf den superweichen Reifen unterwegs, als ihm dies gelang. Während sich Carlos Sainz in der 18. Kurve vertat sorgte Max Verstappen mit einer neuen Bestzeit für hochgezogene Augenbrauen. Der Niederländer blieb 36 Tausendstel schneller als sein Teamkollege.
Hamilton verkürzte den Rückstand auf die Spitzenzeit auf zwei Zehntel – obwohl er immer noch auf der weichen Reifenmischung unterwegs war. Auch Sebastian Vettel rückte auf den gelb markierten Gummis aus. Der Deutsche blieb bei seinem ersten Versuch mit 1:43,866 min mehr als eine Sekunde langsamer als sein WM-Gegner im Silberpfeil.
Das Red Bull Racing-Duo wechselte sich an der Spitze ab und nach den ersten 20 Minuten führte Verstappen das Feld mit 1:42,077 min vor Ricciardo, Hamilton, Vettel, Stoffel Vandoorne, Bottas, Fernando Alonso, Sergio Pérez, Kimi Räikkönen und Daniil Kvyat ein. Hinter den schnellsten Zehn komplettierten Esteban Ocon, Felipe Massa, Jolyon Palmer, Nico Hülkenberg, Carlos Sainz, Lance Stroll, Magnussen, Grosjean, Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein die Zeitenliste.
Red Bull Racing auch auf Ultrasofts top
Nach der ersten halben Stunde wagte sich Hülkenberg als Erster auf der weichsten Mischung auf Zeitenjagd – mit Erfolg, er reihte sich mit 1:42,448 min auf Position 3 ein. Sein Teamkollege Jolyon Palmer kämpfte hingegen mit Verzögerungen seines Gas-Pedals. Das Team versprach, sich die Sache gleich anzuschauen.
Auch Bottas wechselte unterdessen auf die ultraweichen Reifen. Doch selbst mit diesen kam der Finne nicht an Verstappen vorbei – im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Hamilton, der eine halbe Sekunde schneller als der Rest des Feldes war.
Allerdings nicht für lange, denn Ricciardo kreuzte die Start-Ziel-Gerade wenige Augenblicke später und war nochmals drei Zehntel schneller als der Brite. Und das, obwohl wegen eines Drehers von Grosjean in der siebten Kurve die gelben Flaggen gezeigt wurden. Zu kämpfen hatte auch Palmer, der einen Mauerkuss über Funk bestätigte.
Während Vandoorne mit der sechstschnellsten Runde sein Talent unter Beweis stellte, gab auch Verstappen auf den Ultrasofts Gas. Der Niederländer blieb aber vorerst 0,18 sec langsamer als sein Teamkollege an der Spitze. Auch das Ferrari-Duo griff auf den violett markierten Reifen an, konnte aber nichts ausrichten. Räikkönen war schlicht zu langsam und Vettel geriet im letzten Sektor in den Verkehr, weshalb er sich zu einer wütenden Handgeste in Richtung Ericsson hinreissen liess.
Für Action sorgte auch Verstappen, der die Wand touchierte, aber ohne Schaden davonkam. «Da hatte er aber Glück», kommentierte der ehemalige GP-Pilot und heutige Sky Sports F1-TV-Experte Paul di Resta. Weil im achten Sektor der Piste Trümmerteile lagen, kam das virtuelle Safety-Car zum Einsatz. Die Wiederholung der TV-Bilder zeigte, dass ein Mauerkuss von Vettel ausgangs der zehnten Kurve für den Schrott gesorgt hatte. Nach zwei Minuten durften die GP-Stars wieder Gas geben, während Vettel die Box ansteuerte.
Daniel Ricciardo vorn
Kurz nach Halbzeit führte Ricciardo die Zeitenliste immer noch vor Verstappen, Hamilton, Bottas, Hülkenberg, Vandoorne, Alonso, Pérez, Räikkönen und Ocon an. Dahinter belegten Vettel, Sainz, Kvyat, Palmer, Massa, Magnussen, Grosjean, Stroll, Wehrlein und Ericsson die weiteren Ränge.
Die GP-Stars wendeten sich bald den Longruns zu und die Zuschauer bekamen noch einige Mauerküsse zu sehen. Auch Bottas und Magnussen gehörten dazu. Ganz andere Sorgen beschäftigten Grosjean, der wegen eines Telemetrie-Problems an die Box gerufen wurde. Kurz darauf musste auch Hülkenberg an die Box abbiegen, weil sein Team ein Problem festgestellt hatte. Der Deutsche wurde angewiesen, seinen Dienstwagen beim Zurückfahren zu kühlen.
Mittlerweile führte Ricciardo die Zeitenliste mit 1:40,852 min vor seinem Teamkollegen Verstappen an. Dahinter reihten sich Hamilton, Bottas, Hülkenberg, Vandoorne, Alonso, Pérez, Räikkönen und Ocon auf den weiteren Top-10-Plätzen ein.
Vettel, der keine schnelle Runde auf den Ultrasofts gedreht hatte, Sainz, Kvyat, Palmer, Massa, Stroll, Magnussen, Grosjean, Wehrlein und Ericsson komplettierten die Auflistung. Daran änderte sich auch in den letzten Minuten nichts mehr.