Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Toro Rosso: Pause für Kvyat, Gasly darf ran

Von Andreas Reiners und Gerhard Kuntschik
Pierre Gasly

Pierre Gasly

Stühlerücken bei Toro Rosso: In Malaysia muss Daniil Kvyat auf die Ersatzbank. Für den Russen bekommt Junior Pierre Gasly eine echte Bewährungschance.

Pierre Gasly feiert sein Debüt in der Formel 1: Der Red-Bull-Junior steigt beim anstehenden GP in Malaysia in den Toro Rosso. Gasly ersetzt den Russen Daniil Kvyat. Das gab der Rennstall am Dienstag offiziell bekannt.

Gasly soll durch den Einsatz beweisen, dass er reif für einen Aufstieg in die Formel 1. Schließlich ist Toro von Red Bull ins Leben gerufen worden, um Nachwuchspiloten aus dem Juniorprogramm in die Formel 1 zu bringen. «Das machen wir, indem wir Pierre diese Chance bieten. Er ist der nächste bei Red Bull, der diese Gelegenheit erhalten soll», sagte Teamchef Franz Tost.

«Ich möchte mich bei allen Beteiligten bedanken, die dazu beigetragen haben, mir diese Motorsport-Chance zu ermöglichen. Besonders bei Red Bull, Dr. Helmut Marko und Toro Rosso», sagte Gasly: «Für mich ist es eine großartige Gelegenheit. Ich fühle mich absolut bereit. Ich werde mein Bestes geben, um für Toro Rosso in den kommenden Rennen eine gute Leistung zu bringen.»

Der Hintergrund: Carlos Sainz geht 2018 zu Renault. Da ein vorzeitiger Wechsel des Spaniers zu den Franzosen nicht zustande kam, weil Renault-Pilot Jolyon Palmer ein millionenschweres Angebot zur Vertragsauflösung ablehnte, soll Gasly nun auf Kosten Kvyats eine Chance im Cockpit bekommen, um sich für einen Vertrag für 2018 zu empfehlen.

Offiziell in Malaysia, möglicherweise auch eine Woche später in Japan, darüber machte Toro Rosso keine Angaben. Uum US-GP in Austin soll Kvyat wieder ins Cockpit zurückkehren, da Gasly dann in der Super Formula an den Start gehen wird.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Gasly auf einen Einsatz als Formel-1-Stammpilot bei Toro Rosso gehofft. Doch aus dem erhofften Aufstieg in die Red Bull-Nachwuchsschmiede wurde nichts, das Team aus Faenza ließ stattdessen lieber noch einmal Carlos Sainz und Kvyat auf WM-Punktejagd gehen. Gasly wurde in die Super Formula geschickt, um weiter an seinen Fahrkünsten zu feilen. Dort fährt er um den Titel.

Noch keine Aussagen gibt es zur Toro-Rosso-Besetzung für nächste Saison. Gasly kann sich jetzt ein Cockpit sichern, ob der zweite Platz an einen Honda-Protegé geht (Matsushita?), ist noch offen. Die Geduld von Marko und auch Teamchef Franz Tost mit Kwjat dürfte nach dessen jüngsten Leistungen wohl endenwollend sein.

Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko wiederum gibt sich erstaunlich zuversichtlich, was die kommende Zusammenarbeit von Toro Rosso mit Honda betrifft. «Die beginnt auf neuer Basis mit gegenseitigem Vertrauen. Und wir wissen, dass es bei Honda positive Entwicklungen gibt.»

Marko sieht bei den Japanern auch neuen, besonderen Ehrgeiz und glaubt an positive Veränderungen. Toro Rosso wird also zum «Testteam» für Red Bull Racing, das nach 2018 von Renault zu Honda wechseln wird/muss.

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