Adrian Newey: In Gedanken noch immer bei Ayrton Senna
In dieser Woche ist in England «How to Build a Car» veröffentlicht worden, ein autobiographisches Buch des erfolgreichsten Formel-1-Technikers der letzten 25 Jahre, Adrian Newey. Darin gibt der 58jährige Engländer zu, dass er sich noch immer teilweise verantwortlich fühlt für den tödlichen Unfall der Rennlegende Ayrton Senna am 1. Mai 1994 in Imola. Damals stand Newey als Chef-Designer in Diensten von Williams.
Senna kam in Runde 7 des San-Marino-GP 1994 in Führung liegend von der Bahn ab, prallte in der Tamburello-Kurve gegen die Begrenzungsmauer und zog sich tödliche Kopfverletzungen zu. Der Unfall führte zu einem jahrelangen Rechtsverfahren in Italien. Im Zentrum der Ermittlungen standen Umbauten an der Lenksäule. Senna war mit der Position des Lenkrads nicht zufrieden gewesen, Williams baute um.
Newey bestätigt im Buch, dass der Unfall zwar nicht auf einen Bruch der Lenkung zurückging, «aber die Umbauten hätten wir so nicht auf die Rennstrecke bringen sollen».
«Was mich am meisten beschäftigt – wir haben die Aerodynamik dieses Autos nicht auf die Reihe bekommen. Ich habe den Wechsel vom Auto mit aktivem Fahrwerk zurück zu einer passiven Lösung verpfuscht, der Wagen war aerodynamisch instabil. Ayrton hat dann versucht, mit dem Auto Dinge zu tun, wozu der Wagen an sich gar nicht fähig war.»
«Ob er damals nun an seinem Wagen einen schleichenden Plattfuss hatte, welche Rolle es spielte, dass er in diesem Moment die schnellere, aber auch welligere Innenspur wählte, in einem aerodynamisch instabilen Auto. das alles hat zu einem schwierig zu bändigenden Renner geführt, selbst mit seinen überragenden Fähigkeiten. Ich spüre noch immer ein gewisses Mass an Mitverantwortung für Ayrtons Tod – aber keine Schuld.»