MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Paddy Lowe (Williams): Motoren nicht grösstes Problem

Von Adam Cooper
​Williams-Teilhaber und –Technikchef Paddy Lowe (55) schaltet sich in die Diskussion um die zukünftigen Motoren in der Formel 1 ein. Der Brite ist der Meinung: Das falsche Thema stehe im Mittelpunkt.

Formula One Management und die FIA haben ihre Vorstellung davon veröffentlicht, wie die Motoren in der Formel ab 2021 aussehen könnten. Die Motorenhersteller sind davon mässig angetan. Nun schaltet sich Paddy Lowe in die Diskussion ein, der 55jährige Technikchef von Williams, der auch Teilhaber des traditionsreichen Rennstalls ist.

Paddy Lowe ist der Ansicht: «Selbst wenn derzeit über viele Probleme mit den Motoren gesprochen wird, so erkenne ich darin nicht das grösste Problem des Sports. Es ist eher ein Problem der drei Top-Teams, die um den besten Platz an der Sonne kämpfen.»

«Für mich das grösste Problem ist der grosse Abstand zwischen den drei besten Rennställen und den anderen GP-Teams. Es geht nicht um die Wahl der Motoren. Schaut euch das Rennen in Austin an, den Abstand der ersten fünf Autos zu den Anderen. Das sind doch zwei Rennen in einem. Und die Motoren sind nicht der Grund dafür.»

Kurzer Blick daher auf das Klassement in Texas: Lewis Hamilton gewann vor Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen, Max Verstappen wurde Vierter, Valtteri Bottas hatte als Fünfter 35 Sekunden Rückstand auf Sieger Hamilton. Der sechstplatzierte Esteban Ocon hatte jedoch fast eine Minute Rückstand auf den Silberpfeil des Finnen und gute 90 Sekunden Rückstand auf Sieger Hamilton.

Genau das meint Paddy Lowe.

Der in Kenia geborene Brite weiter: «Regeländerungen fuhren das Feld nicht gezwungenermassen zusammen. Ein neues Reglement erzeugt Chancen, dass das Feld noch weiter auseinanderklafft – sei dies bei den Motoren oder auch bei der Aerodynamik.»

«Was das Feld zusammenführt, das ist Stabilität in den Regeln. Wir sehen das bei den Motoren- Da sind die vier in der Formel 1 verwendeten Aggregate näher beisammen als vor zwei Jahren. Also müssen wir bei Regeländerungen sehr behutsam vorgehen.»

«Ich finde es merkwürdig, wie Leute jeweils Regeländerungen als ausgleichenden Faktor vorschlagen, wo doch genau das Gegenteil eintrifft. Ausser wir gehen so weit und haben ein Reglement, das alles standardisiert. Aber auch dann: Was genau würde das bedeuten? Das alles ist ein ganz schwieriges Thema.»

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