Nico Hülkenberg ernüchtert: Renault in der Zwickmühle
Nico Hülkenberg
In der Formel 1 bringt der beste Motor nichts, wenn er nicht zuverlässig ist. Ist er zuverlässig, aber dafür nicht schnell, ist das auch nicht viel besser. In diesem Dilemma steckt Renault derzeit.
Zuletzt hatten die Franzosen mit technisch bedingten Ausfällen zu kämpfen, alleine Nico Hülkenberg fiel seit Singapur viermal deswegen aus. Seine letzten Punkte hatte der Deutsche in Spa beim zwölften Saisonrennen geholt.
Am Sonntag, beim 19. Lauf, war es endlich mal wieder soweit: Der Emmericher holte als Zehnter einen Zähler. Für die Ansprüche von Renault natürlich viel zu wenig. Das Problem: Um wieder zuverlässiger zu werden, drehte Renault die Motorleistung herunter. Mit dem Ergebnis, dass Hülkenberg Zehnter und sein Teamkollege Carlos Sainz Elfter wurde.
«Unser Fokus lag auf der Zuverlässigkeit. Leider ging die verbesserte Zuverlässigkeit zu Lasten der Performance, da wir klar unter unserer potenziellen Pace fuhren», sagte Teamchef Cyril Abiteboul.
«Es ist zwar gut, dass wir ins Ziel kamen, aber uns fehlte die Pace», bestätigte auch Hülkenberg. «Ich habe Vollgas gegeben, deshalb ist es schade, dass wir nicht mehr tun konnten. Auch wenn es gut ist, dass ich meine ersten Punkte seit Spa geholt habe. Wir haben am Start Plätze verloren, und weil Hamilton und Ricciardo von hinten kamen, war es sowieso schwer, weiter nach vorne zu kommen.»
Hülkenberg denkt, dass die Strecke beim Saisonfinale in Abu Dhabi Renault wieder besser liegen sollte. Denn dann zählt es: In der Konstrukteurswertung belegt Renault mit 49 Punkten Platz sieben, nur noch zwei Punkte vor Haas. In Reichweite liegt noch Toro Rosso auf Rang sechs mit 53 Zählern.