Lauda: «Valtteri Bottas hat den 2. Platz verdient»
Toto Wolff und Niki Lauda
Dass Formel-1-Kultfigur Niki Lauda Klartext redet, bewies der dreifache Champion auch nach dem Brasilien-GP, den seine Schützlinge Valtteri Bottas und Lewis Hamilton auf den Plätzen 2 und 4 beendet hatten. Der Sieg ging an Ferrari-Kontrahent Vettel. Der Mercedes-F1-Aufsichtsratschef gab im TV-Interview mit Sky Sports F1 denn auch unumwunden zu: «Vettel war heute der Schnellste, keine Frage.»
Lobende Worte gab es vom Österreicher auch für Hamilton: «Lewis hat einen super Job gemacht, leider hat es am Ende nicht ganz für den dritten Platz gereicht, aber er hat getan, was er konnte, da gibt es nichts daran auszusetzen.» Auf die Frage, ob es einen besonderen Grund dafür gab, warum Bottas so viel langsamer als Hamilton unterwegs war, erklärte der Wiener gewohnt trocken: «Das ist schwer zu beurteilen, denn Vettel hat es auch relativ gemütlich genommen. Er hatte auch keinen Grund, Vollgas zu geben. Er hat das richtige Spiel gespielt und das Rennen gewonnen. Valtteri hat den zweiten Platz verdient, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff erklärte seinerseits: «Valtteri hat das Rennen beim Start verloren. Er kam zwar gut weg, besser als Ferrari, doch dann hatte er durchdrehende Räder. Danach war es einfach schwierig, an Vettel vorbei zu ziehen – das sieht man ja, wie knifflig das Überholen ist, wenn beide Autos ähnlich schnell sind.»
Und der Wiener gestand: «Dass wir eine Undercut-Strategie versucht haben, um an Kimi vorbei zu kommen, war eine Art Verzweiflungstat. Wir wussten, dass es eng werden würde, entschieden uns aber, es zu versuchen, doch das hat dann nicht geklappt.» Dennoch hatte er Grund zur Freude: «Lewis Leistung war wieder einmal überragend. Er hat das Rennen fünf Sekunden hinter dem Sieger beendet, obwohl er aus der Boxengasse gestartet ist – das ist unglaublich.»
«Ich denke, was das pure Tempo angeht, hatte Lewis das schnellste Auto heute», ist Wolff im Gegensatz zu Lauda überzeugt. «Er hätte es verdient, den Sieg zu holen, aber wie alle wissen musste er aus der Boxengasse Starten. Sebastian hat an der Spitze aber auch das Tempo diktiert und während des Rennens sicherlich noch Reserven gehabt. Am Ende vielleicht nicht mehr, da haben auch sie den Motor aufgedreht, aber im GP hätte er sicher schneller sein können.»