Max Verstappen: «Ich will keinen Nummer-1-Status»
Verstappen, Vettel, Hamilton – lautet so der WM-Dreikampf 2018?
Still I rise, sich ständig zu neuen Höhen aufschwingen, an Widerständen wachsen – das ist das Motto von Lewis Hamilton, das er als Tattoo auf seinem Körper trägt und auch auf seinem Helm.
Der vierte WM-Titel des Engländeres ist abgehakt, längst schaut der Mercedes-Star nach vorne: «Ich muss mich weiter verbessern. Denn ich gehe davon aus, dass Ferrari und Red Bull Racing in der kommenden Saison noch stärker sein werden. In der Formel 1 schlafen die Gegner nie, nichts steht still. Es gibt immer jemanden, der deinen Platz an der Sonne einnehmen will. Max Verstappen ist einer davon. Um mich auch weiterhin vor Fahrern wie Max oder Sebastian zu halten, muss ich ein neues Niveau finden. Und genau das treibt mich innerlich an, das ist meine Motivation für 2018.»
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner hält fest, was die meisten Experten im Formel-1-Fahrerlager glauben: Max Verstappen ist ein kommender Weltmeister. «Es ist alles eine Frage der Zeit. Sebastian Vettel hat für uns vier Titel eingefahren, da war er noch keine 30 Jahre jung. Lewis hat vier Titel erreicht und ist erst 32. Für mich ist Max ein kommender Champion. Du siehst, welche Fahrer derzeit überragend sind. Und Max gehört gewiss dazu.»
«Hamilton fährt in der Form seines Lebens, und ich hoffe wirklich, dass er noch ein paar Jahre weitermacht. Ich glaube, dass wir mit Max und Daniel zwei Piloten haben, die ihm tüchtig einheizen können – sofern wir ihnen das richtige Arbeitsgerät dazu geben. Ein solcher Mehrkampf wäre doch auch für die Fans ein Leckerbissen.»
Klar hat Max Verstappen die lobenden Worte von Hamilton gehört. Der Niederländer sagt: «Das ist nett, aber Fakt ist, dass wir als Team noch nicht so weit sind. Ich hoffe, ich kann eines Tages ein Wörtchen um den Titel mitreden, aber ob das schon im kommenden Jahr der Fall sein wird, muss sich Anfang 2018 zeigen.»
Christian Horner hat im Rahmen der Vertragsverlängerung davon gesprochen, Red Bull Racing um Max Verstappen herum aufzubauen. Das klang danach, dass RBR in den kommenden Jahren ganz auf den Niederländer setzen werde. Das sieht Daniel Ricciardo aber nicht so. Der Australier meinte: «Für mich ändert der neue Vertrag von Max nichts. Und so lange ich nicht das Gefühl habe, ich würde benachteiligt, stimmt für mich alles. Ich will mir da auch keine Flausen in den Kopf setzen, mit Verdächtigungen, wo gar keine notwendig sind. Ich kann verstehen, welchen Marketing-Wert es für Red Bull hat, Verstappen vielleicht zum jüngsten Formel-1-Champion zu machen. Aber ich sehe diesen Plan nicht als Hindernis für mich.»
Verstappen selber sieht das so: «Ich sehe, dass wir gleichwertiges Material erhalten, in beiden Boxen wir gleich hart gearbeitet. Ich will gar keine Nummer 1 sein, weil ich in der Lage sein muss, meinen Teamgefährten mit dem gleichen Auto zu bezwingen. Das ist unter dem Strich die grössere Genugtuung.»