Felipe Massa: Heftiger Vorwurf an Carlos Sainz
Sauer: Felipe Massa
Der Druck, der vor dem Interlagos-Qualifying auf den Schultern von Felipe Massa lastete, war riesig. Schliesslich wollte der Rennfahrer aus São Paulo bei seinem letzten Formel-1-Abschlusstraining noch einmal richtig glänzen. Der kleine Williams-Pilot schaffte es denn auch ins Q3, und war mit dem Qualifying bis dahin zufrieden, wie er hinterher vor laufender Kamera betonte.
Doch in der entscheidenden Top-10-Hatz durfte er sich dann über Carlos Sainz ärgern. Massa schimpfte bei den Kollegen von Sky Sports F1 über den Renault-Piloten: «Wenn du einen schnellen Versuch abbrechen musst, weil dich ein Fahrer absichtlich stört, dann ist das natürlich sehr enttäuschend.» Und er stellte klar: «Es wäre nicht das Gleiche, wenn er einfach einen Fehler gemacht hätte, aber das hat er nicht, er tat es mit Absicht. Ich habe auch gleich mit ihm darüber gesprochen.»
Und was sagte der Spanier zum wütenden Lokalmatador? «Ich sagte ihm, dass er es absichtlich gemacht habe, und er sagte: Ja, weil du mir das Wochenende vermiest hast. Ich sagte ihm dann, dass ich ihm vielleicht eine Runde im gestrigen Longrun zerstört habe, und natürlich habe ich das nicht absichtlich gemacht. Ich hoffe nur, dass die Rennleitung sieht, was da los war.»
Von einem Geständnis will Sainz seinerseits nichts wissen. Darauf angesprochen versichert er: «Nein, das stimmt überhaupt nicht. Und ich finde das auch einen heftigen Vorwurf, wenn er mir da Absicht unterstellt.» Ausserdem habe Massa ihn zuvor auch aufgehalten: «Er hätte mich vor der vierten Kurve vorbeilassen können, was er aber nicht tat, und das kostete letztlich zwei, drei Zehntel, wie die Rundenzeit meines ersten Q3-Versuchs beweist.»
Der 23-Jährige aus Madrid gesteht: «Klar, wir hatten gestern sicherlich unsere Probleme auf der Strecke.» Doch er betont auch: «Trotzdem würde ich im Qualifying niemals eine Strafe riskieren und jemanden absichtlich blockieren!» Und was hat Massa denn nun zu ihm gesagt? «Er hat sich beschwert und war sehr aufgebracht. Er redete von gestern und ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz, worauf er hinaus wollte. Ich habe auch nicht richtig zugehört, denn das war’s einfach nicht wert.»