Toto Wolff (Mercedes): «Halo am liebsten absägen»
Formel-1-Champion Lewis Hamilton fand bereits unmissverständliche Worte, wenn es um den umstrittenen Kopfschutz Halo (Heiligenschein) geht. Der Mercedes-Star sagte im Rahmen des WM-Finales 2017 von Abu Dhabi: «Im nächsten Jahr geht es optisch bergab. Wir erleben gerade die letzte Ära schöner Grand-Prix-Autos. Es ist das letzte Rennen, in dem die Autos gut aussehen werden. Aber immerhin steigt die Sicherheit.» Und mit Blick auf das gewöhnungsbedürftige Aussehen der Sicherheitsvorrichtung, die viele mit den Riemen einer Sandale vergleichen, scherzte der Engländer: «Vielleicht sollte ich eine neue Flip-Flop-Marke gründen und damit erfolgreich sein.»
Mercedes-Rennchef Toto Wolff (45) meint nun im ORF: «Das ist das hässlichste Ding, das leider je auf ein Auto gekommen ist. Ich würde es am liebsten absägen, aber man muss etwas für die Sicherheit der Fahrer machen. Deswegen kann man es schlichtweg nicht wegnehmen.»
Marc Surer (66), der Schweizer GP-Experte von Sky, weiss, wieso der Halo vom Autoverband FIA eingeführt werden musste. «Der Grund ist ganz einfach: Wir hatten böse Unfälle, der Autoverband musste handeln. Vor allem aber: Stell dir vor, der Halo ist bereit und die FIA hätte das alles auf Eis gelegt, und dann haben wir erneut einen schweren Unfall mit Kopfverletzungen oder gar einem toten Fahrer. Jeder würde doch der FIA zum Vorwurf machen: „Ihr hattet eine Lösung bereit, aber ihr habt sie nicht eingeführt.“ Der Kopf ist einfach der letzte Teil des Piloten, der in modernen Autos nicht so geschützt ist wie der restliche Körper.»
Toto Wolff hofft nun, dass am Halo gearbeitet wird und die Schutzvorrichtung attraktiver gestaltet werden kann. Wolff im österreichischen Fernsehen weiter: «Ich habe mir gewünscht, dass es optisch ein bisschen anspruchsvoller aussieht. Vielleicht gelingt es uns ja für 2019 oder 2020, etwas zu machen, das den Fahrer schützt und Sicherheit gibt, aber nicht so aussieht.»
Der Autoverband FIA hat sich deshalb für den Halo entschieden, weil die Arbeit an diesem Kopfschutz am weitesten war. Die Forschung an Schutzscheibenlösungen wie Aeroscreen oder Shield geht aber weiter.