Jean Todt: «Ferrari wird wieder konkurrenzfähig sein»
FIA-Präsident Jean Todt: «Meine Sorge gilt dem Bestreben, die richtigen Entscheidungen für die Zukunft des Sports zu fällen»
Seit Ferrari-Präsident Sergio Marchionne mit dem Formel-1-Ausstieg des ältesten GP-Rennstalls der Welt gedroht hat, wird wieder einmal darüber diskutiert, ob die Königsklasse ohne die berühmte Automobilmarke überhaupt bestehen kann. Natürlich musste auch Jean Todt zu dieser Frage Stellung nehmen, denn der Präsident des Automobilweltverbands FIA war lange Jahre als Teamchef der Roten im GP-Zirkus unterwegs.
In einer Presserunde am Automobilsalon in Genf erklärte der Wegbegleiter von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher: «Ich liebe Ferrari, aber auch den Motorsport als Ganzes, seit meiner Kindheit bin ich fasziniert von Fahrzeugen und natürlich hat mir Ferrari viel gegeben. Ich denke, auch ich habe dem Team einiges gebracht. Doch dieses Kapitel ist nun abgeschlossen und nun bin ich als Repräsentant des globalen Motorsports für die unterschiedlichsten Kategorien verantwortlich.»
«Heute sehe ich Ferrari als einen Produzenten von wunderschönen Sportwagen und als grossartigen Motorsport-Teilnehmer», fügte Todt an, und stellte klar: «Ich mache mir keine Sorgen über den Ausstieg, denn meine Sorge gilt dem Bestreben, die richtigen Entscheidungen für die Zukunft des Sports zu fällen. Wenn wir einen guten Job machen, dann werden wir die wichtigen Teilnehmer auch nicht verlieren. Dazu müssen wir sicherstellen, dass die Königsklasse bezahlbar bleibt. So können wir alle an Bord behalten.»
«Ich gehe davon aus, dass das Formel-1-Team aus Maranello auch in diesem Jahr konkurrenzfähig sein wird, denn es gibt keinen Grund, etwas anderes anzunehmen», verriet der 63-Jährige weiter. «Aber noch ist es zu früh, um die Titelchancen einzuschätzen, denn die erste Testwoche wurde vom schlechten Wetter bestimmt. Es war zu kalt, um irgendwelche Erkenntnisse in dieser Hinsicht zu gewinnen. Vielleicht wissen wir nach der zweiten Testwoche etwas mehr, aber auch da müssen wir vorsichtig sein, denn wir wissen etwa nicht, mit welchen Tankmengen die Jungs ihre besten Zeiten fahren.»