Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Barcelona: Ferrari und Red Bull Racing auf Augenhöhe

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel war am siebten Testtag der Schnellste

Sebastian Vettel war am siebten Testtag der Schnellste

Ferrari-Star Sebastian Vettel durfte sich bei seinem letzten Einsatz im Rahmen der Vorsaison-Testfahrten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya über die Bestzeit freuen. Der Deutsche drehte mehr als 180 Runden.

Ferrari-Star Sebastian Vettel hatte am Morgen des siebten Testtages auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya schon bewiesen, dass sein SF71H recht flott um die spanische Piste kommt. Der Heppenheimer legte die 4,655 km lange Piste in 1:17,182 min zurück und stellte damit einen neuen inoffiziellen Rundenrekord auf.

Am Nachmittag zeigte sich der vierfache Champion 26 Minuten nachdem die Boxenampel auf Grün gesprungen war. Er absolvierte wie die meisten seiner Kollegen eine Rennsimulation und wählte für seinen ersten Stint die superweichen Reifen. Auf diesen schaffte er nur 13 Umläufe, danach liess er sich für die nächsten beiden Ausfahrten jeweils die mittelharten Reifen aufziehen.

Bei seinem letzten Stint kam der Ferrari-Star im Schnitt auf 1:21,08 min, Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen, der seine Rennsimulation vor Vettel in Angriff genommen hatte, wählte für seine drei Stints jeweils die mittelharten Reifen und kam am Ende auf einen Schnitt von 1:21,2 min. Die Differenz zwischen den Italienern und dem früheren Dauersieger aus Milton Keynes ist überschaubar.

Dafür hat Mercedes wohl die Nase wieder einmal vorn. Denn Valtteri Bottas hatte am Vormittag kurz vor der einstündigen Pause eine Rennsimulation absolviert und in seinem letzten Stint eine durchschnittliche Rundenzeit von 1:19,97 min erreicht – die Piste war da noch rund drei Grad Celsius kälter als am Nachmittag.

Allerdings müssen die Fans noch nicht nervös werden. Denn zum Saisonstart erwartet den GP-Zirkus mit dem Albert Park von Melbourne eine Piste, die eine ganz andere Charakteristik aufweist. «Dort gibt es so viele Bodenwellen, und hier ist die Bahn topfeben», erklärte etwa Nico Hülkenberg, der seinen Renault R.S.18 zur Mittagspause an Carlos Sainz übergeben hatte.

Auch bei Mercedes wurde der Fahrer gewechselt: Zur Mittagspause übergab Bottas das Steuer an Lewis Hamilton, der seinen Dauerlauf noch vor den Konkurrenten von Ferrari und Red Bull Racing in Angriff genommen. Der Weltmeister nutzte die Chance, und liess sich nach einem ersten Stint auf den mittelharten Reifen die harte Mischung aufziehen.

Der vierfache Champion war damit der Erste, der die härtesten Slicks aufschnallte. Das Silberpfeil-Team verzichtet ganz darauf, schnelle Rundenzeiten in den Asphalt zu brennen. Denn die Sternmarke hat für die zweite Barcelona-Woche keinen einzigen Satz der hyperweichen Reifenmischung bei Pirelli bestellt.

Einen grossen Rückstand auf die Spitze muss wohl McLaren hinnehmen – und das trotz des Wechsels von Honda auf Renault. Der Traditionsrennstall aus Woking liess Stoffel Vandoorne am Nachmittag endlich eine Rennsimulation absolvieren, die allerdings nichts Gutes erahnen lässt. Hochgerechnet fehlen den Briten 1,5 bzw. 2 Sekunden auf Ferrari und Red Bull Racing.

Am Morgen hatte der schnelle Belgier noch eine Zwangspause von nahezu zwei Stunden einlegen müssen. «Wir wollten einige Daten prüfen, aber es ist alles in Ordnung», gab das Team daraufhin Entwarnung. Vandoornes Dauerlauf wurde allerdings von einer roten Flagge unterbrochen, die Marcus Ericsson mit einem Ausritt in der vierten Kurve ausgelöst hatte. Der Schwede vergrub seinen Alfa Romeo Sauber im Kies, was eine Zwangspause von 12 Minuten ausgelöst hatte.

Nach Ablauf der acht Stunden durften die GP-Stars wieder eine Startübung absolvieren.

Barcelona-Test, Tag 7 (Donnerstag)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:17,182 (187) Hyperweich
2. Kevin Magnussen (DK) Haas VF-18-Ferrari, 1:18,360 (152) Superweich?
3. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:18,363 (169) Hyperweich
4. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:18,675 (79) Hyperweich
5. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:18,725 (69) Hyperweich
6. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:18,855 (150) Hyperweich?
7. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:19,244 (148) Hyperweich
8. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,296 (84) Mittelhart
9. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,532 (97) Mittelhart
8. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:19,629 (73) Superweich
9. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:19,634 (158) Hyperweich?
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:19,842 (187) Weich
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:20,262 (66), Ultraweich

Barcelona-Test, Tag 6 (Mittwoch)

1. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:18,047 (165) Hyperweich
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:18,400 (90) ultraweich
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:18,560 (85) ultraweich
4. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,541 (66) Weich
5. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:19,823 (119) Hyperweich
6. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:19,856 (57) Hyperweich
7. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:20,042 (88) Mittelhart
8. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:20,237 (78) Weich
9. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,242 (49) Superweich
10. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:20,349 (63) Weich
11. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,758 (102) Superweich
12. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:20,805 (130) Weich
13. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:20,918 (160) Superweich
14. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:22,350 (80) Weich

Barcelona-Test, Tag 5 (Dienstag)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:20,396 (170) Mittelhart
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,596 (86) Weich
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,649 (129) Mittelhart
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,808 (90) Weich
5. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:20,973 (54) Weich
6. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:21,298 (95) Weich
7. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:21,432 (48) Mittelhart
8. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:21,455 (91) Weich
9. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,588 (42) Weich
10. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,643 (93) Weich
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:21,706 (120) Superweich
12. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:21,946 (38) Superweich
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:22,937 (85) Hyperweich

Barcelona-Test, kombinierte Zeitenliste (1. Woche)

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,333 (Do) Mittelhart
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,673 (Di) Weich
3. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:19,854 (Do) Hyperweich
4. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,976 (Di) Mittelhart
5. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,179 (Mo) Mittelhart
6. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:20,317 (Do) Superweich
7. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,326 (Di) Mittelhart
8. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,506 (Mo) Weich
9. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,547 (Mo) Weich
10. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:20,929 (Do) Superweich
11. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:20,940 (Do) Mittelhart
12. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:21,142 (Do) Weich
13. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:21,318 (Di) Weich
14. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:21,495 (Di) Weich
15. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,822 (Di) Weich
16. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,841 (Di) Weich
17. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,973 (Do) Weich

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