Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Barcelona: Räikkönen (Ferrari) 1., Alonso gedemütigt

Von Mathias Brunner
​Letzter Testtag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya: Kimi Räikkönen hält im Ferrari die Bestzeit, Fernando Alonso muss zuschauen, Charles Leclerc (Alfa Romeo-Sauber) landete im Kies.

Superstar Fernando Alonso hatte sich mit seinem McLaren eben auf die Pirelli-Socken zur ersten gezeiteten Runde gemacht, da rollte sein Papaya-Renner in Kurve 7 bereits aus. Die fette Ölspur sagte alles.

Alonso kam zur Box zurück und soll am Funk nur drei Worte geknurrt haben: «Motor, fünf Runden.» Um genau zu sein, war es der Turbolader. Gemäss Hochrechungen sieht sich McLaren vom Tempo her auf Augenhöhe mit McLaren. Ex-GP-Pilot Alex Wurz: «Kann ich mir nicht vorstellen, der Haas liegt viel besser auf der Strasse als der McLaren.»

Klingt irgendwie bekannt, aber im Heck des McLaren läuft nicht mehr der Honda-Motor, sondern eine Antriebseinheit von Renault.

McLaren bestätigt, dass Alonso einen neuen Motor erhält. Wenn das so lange dauert wie beim letzten Mal, dann werden wir Fernando nicht vor 15.00 Uhr wieder auf der Bahn sehen.

Ein anderes Sorgenkind: Charles Leclerc. Der Monegasse teilte gleich selber mit, warum sein Sauber abgeschleppt werden musste. «Ich war mit dem Tempo sehr zufrieden, leider habe ich zu viel gewollt, ich habe mich gedreht und nach einem Ritt durchs Kiesbett die Pistenbegrenzung berührt. Das war zu diesem Zeitpunkt des Tages ziemlich blöd. Ich hoffe, das wird mir eine Lehre sein.»

Die spanischen Pistenbetreiber mussten daraufhin zehn Minuten lang die Reifenstapel wieder instand setzen.

Bei Renault geprüft und für gut befunden: die jüngste Ausführung des Frontflügels. Nick Chester, bei Renault Chef der Chassis-Abteilung: «Der neue Flügel hat auf der Piste gebracht, was wir uns davon im Windkanal versprochen hatten. Beide Fahrer fühlen sich damit wohl. Damit ist der Frontflügel für Australien abgenickt. Das ist nicht selbstverständlich. Frontflügel sind knifflige Teile. Es kommt durchaus vor, dass sich Erkenntnisse aus dem Windkanal auf der Testbahn nicht bestätigen. Es ist immer ein gutes Gefühl, wenn die Daten deckungsgleich sind wie jetzt.»

Dennoch Sorgenfalten bei den Gelben: Carlos Sainz konnte wegen Getriebeproblemen nur vier Installationsrunden zurücklegen. Die Franzosen arbeiten 2018 übrigens mit einem Kohlefasergehäuse beim Getriebe, nicht mehr mit einem Gehäuse aus Titan.

Kimi Räikkönen hat auf der gleichen, hyperweichen Reifenmischung von Pirelli eine Zeit gefahren, die einen Hauch über der Bestmarke von Sebastian Vettel vom Donnerstag liegt. Vettel hatte danach gewarnt: «Lest nicht zu viel in unsere Position hinein.»

Übersetzung: Ferrari ist nicht Leader, das ist Mercedes-Benz. Um gen zu sein, wird sich Ferrari ziemlich warm anziehen müssen, um sich die Autos von Red Bull Racing vom Hals zu halten.

Lewis Hamilton beschränkte sich auf Dauerläufe. Der vierfache Champion weiss genau, wie schnell sein Silberpfeil ist. Mercedes braucht keine Schauzeiten auf weichsten Reifen, um Selbstvertrauen zu tanken. Die Brust ist breit genug.

Erneut bärenstark: Haas. Auf superweichen Reifen ist der Genfer Romain Grosjean 1:18,590 min gefahren. Wenn wir von den Erfahrungswerten zwischen den verschiedenen Pirelli-Mischungen ausgehen, liegt Haas nur sechs Zehntelsekunden hinter Ferrari. Das ist gut für Haas. Nicht so gut für Ferrari.

Apropos Reifen: Welche Mischungen haben wir eigentlich bei den ersten Rennen? Pirelli hat Folgendes bestätigt:

Australien
Weich (gelb markiert), superweich (rot), ultraweich (violett)

Bahrain
Mittelhart (weiss), weich, superweich

China
Mittelhart, weich, ultraweich

Azerbaidschan
Weich, superweich, ultraweich

Spanien
Mittelhart, weich, superweich

Kanada
Superweich, ultraweich, hyperweich (pink)

Die weichste Reifenmischung wird allerdings auch vor dem Montreal-GP schon in Monaco eingesetzt, selbst wenn Pirelli das noch nicht bestätigt hat.

Aufmerksame Leser vermissen in der Zeitenliste Robert Kubica. Sollte der Pole nicht auch beim Testfinale einen halben Tag lang für Williams fahren? «Doch», sagt Teamchefin Claire Williams. «So war es eigentlich vorgesehen. Aber weil Lance Stroll wegen des Wetters und einiger Problemchen mit dem Wagen Zeit verloren hat, stellen wir um. Robert selber hat das angeregt und gestern vorgeschlagen. Auch Lance hatte nicht um mehr Zeit gebeten. Der Impuls kam von Robert.»

Wenn die Rennställe Mittagspause machen wollen, ist ihnen überlassen: Am letzten Testtag wird von 9.00 bis 18.00 Uhr durchgefahren. Derzeit herrschen Idealbedingungen – 19 Grad Lufttemperatur, der Asphalt hat sich auf 22 Grad aufgewärmt.

Barcelona-Test, Tag 8 (Freitag), Stand 13.30 Uhr

1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:17,221 (66 Runden) Hyperweich
2. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:18,590 (81) Superweich
3. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:18,949 (91) Hyperweich
4. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:18,967 (69) Hyperweich
5. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power, 1:19,464 (97) Superweich
6. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:20,250 (76) Weich
7. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,275 (47) Mittelhart
8. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:20,878 (18) Weich
9. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, nur Installationsrunden (7)
10. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, nur Installationsrunden (4)

Barcelona-Test, Tag 7 (Donnerstag)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:17,182 (187) Hyperweich
2. Kevin Magnussen (DK) Haas VF-18-Ferrari, 1:18,360 (152) Superweich
3. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:18,363 (169) Hyperweich
4. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:18,675 (79) Hyperweich
5. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:18,725 (69) Hyperweich
6. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:18,855 (150) Hyperweich
7. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:19,244 (148) Hyperweich
8. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,296 (84) Mittelhart
9. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,532 (97) Mittelhart
8. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:19,629 (73) Superweich
9. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:19,634 (158) Hyperweich
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:19,842 (187) Weich
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:20,262 (66), Ultraweich

Barcelona-Test, Tag 6 (Mittwoch)

1. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:18,047 (165) Hyperweich
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:18,400 (90) ultraweich
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:18,560 (85) ultraweich
4. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,541 (66) Weich
5. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:19,823 (119) Hyperweich
6. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:19,856 (57) Hyperweich
7. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:20,042 (88) Mittelhart
8. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:20,237 (78) Weich
9. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,242 (49) Superweich
10. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:20,349 (63) Weich
11. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,758 (102) Superweich
12. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:20,805 (130) Weich
13. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:20,918 (160) Superweich
14. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:22,350 (80) Weich

Barcelona-Test, Tag 5 (Dienstag)

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:20,396 (170) Mittelhart
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,596 (86) Weich
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,649 (129) Mittelhart
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:20,808 (90) Weich
5. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:20,973 (54) Weich
6. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:21,298 (95) Weich
7. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:21,432 (48) Mittelhart
8. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:21,455 (91) Weich
9. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,588 (42) Weich
10. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,643 (93) Weich
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:21,706 (120) Superweich
12. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:21,946 (38) Superweich
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:22,937 (85) Hyperweich

Barcelona-Test, kombinierte Zeitenliste (1. Woche)

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,333 (Do) Mittelhart
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF71H, 1:19,673 (Di) Weich
3. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL33-Renault, 1:19,854 (Do) Hyperweich
4. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W09 EQ Power+, 1:19,976 (Di) Mittelhart
5. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,179 (Mo) Mittelhart
6. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-18-Ferrari, 1:20,317 (Do) Superweich
7. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB14-TAG Heuer, 1:20,326 (Di) Mittelhart
8. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF71H, 1:20,506 (Mo) Weich
9. Nico Hülkenberg (D), Renault R.S.18, 1:20,547 (Mo) Weich
10. Fernando Alonso (E), McLaren MCL33-Renault, 1:20,929 (Do) Superweich
11. Carlos Sainz (E), Renault R.S.18, 1:20,940 (Do) Mittelhart
12. Lance Stroll (CDN), Williams FW41-Mercedes, 1:21,142 (Do) Weich
13. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR13-Honda, 1:21,318 (Di) Weich
14. Robert Kubica (PL), Williams FW41-Mercedes, 1:21,495 (Di) Weich
15. Sergey Sirotkin (RUS), Williams FW41-Mercedes, 1:21,822 (Di) Weich
16. Esteban Ocon (F), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,841 (Di) Weich
17. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM11-Mercedes, 1:21,973 (Do) Weich
18, Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR13-Honda, 1:22,371 (Mo) Weich
19. Romain Grosjean (F), Haas VF-18-Ferrari, 1:22,578 (Mo) Weich
20. Charles Leclerc (MC), Sauber C37-Ferrari, 1:22,721 (Di) Weich
21. Marcus Ericsson (S), Sauber C37-Ferrari, 1:23,408 (Mo) Weich
22. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM11-Mercedes, 1:25,628 (Mo) Mittelhart

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