Sex-Skandal um Kimi Räikkönen: Das sagt die Polizei
Kimi Räikkönen
Vor dem Kanada-GP-Wochenende haben kanadische Medien ausführlich von einem angeblichen Fall sexueller Belästigung von Kimi Räikkönen berichtet. Eine Kellnerin wirft dem Ferrari-Star vor, sie 2016 im Klub «Velvet Speakeasy» beim Bezahlen der Rechnung sexuell belästigt zu haben. Räikkönen erfuhr im April von der Klage der Frau, sein Anwalt hat Gegenklage wegen Erpressung und Belästigung eingereicht. Es gilt für beide Seiten die Unschuldsvermutung.
Die Kellnerin berichtete 2016 in ihrem Blog: «Als ich mich über den Tisch lehnte, ist er mit seiner Hand in meine Kleidung und hat mir an die rechte Brust gefasst. Zeitgleich hat mir einer seiner Begleiter in die Hose gefasst und mich an meinen Genitalien berührt.» Damals wurde Räikkönen namentlich nicht genannt, sie schrieb nur von «einem Formel-1-Piloten». Räikkönens Anwalt Mathieu Piche-Messier: «Unser Klient bestreitet alles, was ihm vorgeworfen wird und stellt klar, dass all das, was diese Frau macht, illegal ist.» Es ist auch seltsam, dass das mutmassliche Fehlverhalten zwei Jahre zurückliegt, aber erst viel später rechtliche Schritte eingeleitet worden sind.
Wie kanadische Medien weiter berichten, habe die Frau dem Rennfahrer gedroht, an die Öffentlichkeit zu gehen, falls er nicht eine Summe in angeblich siebenstelliger Höhe bezahle. Von Erpressung will man auf der Gegenseite aber nichts wissen, die Vorwürfe Räikkönens seien haltlos. «In Anbetracht der Natur der Anschuldigungen sind wir verstört, dass dies ihre Reaktion darauf ist», sagte Jamie Beniziri, der Anwalt der Klägerin.
Die Polizei von Montreal hat sich jetzt erstmals zu dem Fall geäussert: Der Ferrari-Rennfahrer habe an diesem Wochenende nichts zu befürchten, wird mitgeteilt. Erste Emittlungen in dieser Angelegenheit würden laufen, aber das werde das GP-Wochenende von Räikkönen nicht beeinträchtigen.
Nach Abschluss der Ermittlungen muss entschieden werden, ob die Klage von Cassandra Talula Dias-Greizis überhaupt zu einem Fall für die Gerichte wird. Die Klägerin hat dementiert, es gehe ihr nur ums Geld. «Spielt es eine Rolle, ob ich eine oder zwei Millionen fordere? Kein Geld der Welt macht gut, was mir angetan worden ist», wird sie zitiert.
Geäussert hat sich auch Kimi Räikkönens Chef, Ferrari-Präsident Sergio Marchionne. Im Rahmen eines Kapitalmarkttags der Fiat/Chrysler-Gruppe in Balocco (Italien) sagt der Spitzenmanager: «Wir sind dem Fall intern nachgegangen und wissen, dass Kimi nicht darin verwickelt ist. Wir stehen hinter ihm und sich bereit, ihn mit allen Mitteln zu verteidigen.»
Marchionne schliesst aus, dass dieser seltsame Fall irgendwelche Auswirkungen auf das Anstellungsverhältnis von Räikkönen bei Ferrari habe, weder auf das gegenwärtige, noch auf ein mögliches für 2019. Ferrari soll eine Option auf die Dienste von Kimi für die kommende Saison besitzen, die im Sommer ausläuft.