Emotionaler Hilferuf: «Sie killen unsere Karrieren»
Arjun Maini
Arjun Maini ist als Entwicklungsfahrer auch in dieser Saison an Bord des Formel-1-Teams von Haas. Der 20-Jährige ist seit dem Spanien-GP 2017 Teil der US-Truppe. Maini wird sowohl im Rahmen von Testfahrten als auch an den Rennwochenenden Formel-1-Luft schnuppern und den Haas-Mitarbeitern vor Ort über die Schulter blicken dürfen.
Daneben bestreitet er seine erste volle Formel-2-Saison für das Trident-Team. 2017 hatte er noch in der GP3 mitgekämpft und in Barcelona seinen ersten Rennsieg in dieser Serie errungen. Er schloss die Saison mit 72 Punkten auf dem neunten Gesamtrang ab.
So weit, so gut. Ein Talent mit der großen Chance auf den letzten, entscheidenden Sprung in die Königsklasse. Damit ist Maini schon viel weiter als viele seiner Altersgenossen. Doch er hat nun in der Formel 2 mit einem emotionalen Hilferuf für Aufsehen gesorgt.
In Le Castellet sagte er während des Sprintrennens am Funk: «Ich schwöre euch, ihr Typen unterstützt mich kein bisschen. Ich mache alles, verf***t nochmal alles, in jeder verf***ten Session. Das könnt ihr mir nicht antun, Leute, ich habe keine Power, wenn ich aus der Kurve komme, warum glaub mir keiner verf***t noch mal?», schimpfte er. Und beendete seine Tirade mit dem Satz: «Ich will in dieser Serie nicht mehr fahren.»
Was ist da los? Maini erklärte später bei Autosport seinen verbalen Rundumschlag und sparte auch da nicht mit klaren Worten. Er habe das ganze Wochenende über Motorenprobleme gehabt, war auf der Geraden mit 7 km/h weniger unterwegs als zum Beispiel sein Teamkollege.
In der Formel 2 fahren die Teams mit einem 3,4-Liter V6-Motor von Mecachrome, der rund 620 PS hat. Maini ist nicht der einzige Fahrer, der mit dem Material in der Formel 2 unzufrieden ist.
«Sie sagen, dass es eine Einheitsserie ist - aber das ist es nicht. Es ist ein Witz, was in dieser Meisterschaft abgeht», meinte er und bestätigte, dass seine Worte an die Serie beziehungsweise die Organisatoren gerichtet waren. «Was kann das Team machen? Sie tun alles. Aber die Organisatoren laufen herum und tun so, als sei alles in Ordnung. Das macht mich sprachlos. Das ist ein Witz», sagte er.
Sein Vorwurf: «Sie killen unsere Karrieren, sie zerstören sie, sie spielen damit. Ich hatte ein Problem in Baku, de Vries verlor seine Pole, Alex (Albon) hat immer wieder Probleme. Wir sind beim fünften Rennwochenende, wie können diese Autos so viele Probleme haben? Das Ergebnis an diesem Wochenende lässt mich wie einen Amateur aussehen.»