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Grosjean-Krise: Ein Fall für den Psychologen?

Von Andreas Reiners
Romain Grosjean wird vom Glück verschont

Romain Grosjean wird vom Glück verschont

Romain Grosjean wartet weiterhin vergeblich auf Punkte und die Rückkehr des Rennglücks. Haas-Teamchef Günther Steiner hofft, dass der Franzose nicht anfängt zu zweifeln.

Im Fußball würde man es salopp formulieren: «Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.» So brachte es Nationalspieler Andreas Brehme mal auf den Punkt. Anders ausgedrückt: Wenn es nicht läuft, läuft es nicht. Romain Grosjean hat in der Formel 1 im Moment Scheiße am Fuß, um bei dem Spruch zu bleiben.

Es ist egal, was der Franzose auch anpackt: Es geht schief. Denn Grosjean ist trotz eines passablen Autos weiterhin ohne einen einzigen Punkt. Sein Haas-Teamkollege Kevin Magnussen hat bereits 27 Zähler sammeln können.

Dabei geht es nicht einmal um die Durststrecke an sich, sondern vor allem um die Auswirkungen. Denn natürlich ist es möglich, dass daraus eine Negativspirale entsteht.

«Wir hatten es mit Kevin im vergangenen Jahr. Als er eine schlechte Phase hatte, haben alle auf ihm herumgehackt. und im Moment ist es Romain, bei dem alles schiefläuft», sagte Haas-Teamchef Günther Steiner: «Es scheint nie einfach nur zu regnen, es schüttet immer. Dann versucht er zurück auf die Füße zu kommen und bekommt eine Strafe. Das zieht dich irgendwann herunter.»

In der Tat. Grosjean erklärte nach seinem Heimspiel in Le Castellet, dass er sich für Magnussen freue, der einen super Job gemacht habe. Und überhaupt sei das Auto super schnell. «Aber das Unglückssträhne tut langsam ziemlich weh», sagte er.

Beim Frankreich-GP crashte er in der Q3. Von Startplatz zehn aus wurde es am Ende Rang elf, nach einer Kollision mit Esteban Ocon und anschließender Fünf-Sekunden-Strafe. Bitter. Da werden Erinnerungen wach an die Vergangenheit, als Grosjean nach seinem schwierigen Jahr 2012 mit zahlreichen Crashs und einer Sperre einen Psychologen aufsuchte, der ihm weiterhalf.

So schlimm ist es diesmal freilich nicht, einige Nuller war Grosjean nicht einmal schuld. Doch Steiner weiß, dass man schnell an einem Scheideweg steht: «Wenn du Selbstvertrauen verlierst, dann weißt du, wo deine Karriere hingeht. Jeder kommt irgendwann an einen Punkt, an dem er anfängt zu zweifeln. Ich hoffe, dass er nicht dahin kommt.»

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