McLaren und die große Frage: Krise oder Wende?
Fernando Alonso
Nein, an die letzten drei Jahre fühlt sich Fernando Alonso im Moment nicht erinnert. An die sportliche Talfahrt mit McLaren-Honda, an die ewige Durststrecke, die vielen Tiefpunkte.
Dafür steht McLaren mit dem neuen Motorenpartner Renault dann doch zu gut da. Alonso ist Achter mit 32 Punkten, sein Teamkollege Stoffel Vandoorne belegt mit acht Zählern Rang 15. Macht zusammen 40 Punkte, mit denen McLaren in der Konstrukteurswertung Fünfter ist.
Aber: Der Traditionsrennstall befindet sich in einer Krise. Immerhin gab es zuletzt in Monaco, Montreal und Le Castellet keinen einzigen Punkt. Womit die beiden anderen von Renault angetriebenen Teams, Red Bull Racing und das Werksteam, davonzogen.
Das Problem ist, dass McLarens Problem nicht mal ebenso zu gelöst werden kann. «Ich denke, wir haben die Bereiche identifiziert, in denen wir ein Problem haben. Es ist etwas, das im Windkanal nicht zu sehen ist. Wir können es dort nicht beheben, weil wir die Probleme nicht nachstellen können», sagte Teamchef Zak Brown. McLaren nutzt den Windtunnel von Toyota in Köln, dort kann allerdings nicht alles simuliert werden.
Heißt für McLaren: «Wir müssen direkt auf der Rennstrecke testen und experimentieren.» Was wiederum bedeutet, dass die Trainingssessions an den Rennwochenende als Testfahrten herhalten müssen.
Eine Lösung ist trotz zahlreicher Experimente noch nicht gefunden worden. «Wir wissen, was wir suchen. Wir haben nur noch keine Lösung», so Brown. Man ist aber bemüht, die Probleme schnell zu lösen. Auch, damit man sie nicht mit in die neue Saison schleppt.
«Ich denke, wir müssen zwei oder drei Schritte zurückgehen und uns das Gesamtbild anschauen. Wir wissen, dass es Bereiche gibt, in denen wir nicht stark genug sind», sagte Alonso, der zugleich mehr Entwicklung forderte. «Denn alle bringen zu jedem Rennen Updates mit. Wir bringen aber nur zu jedem zweiten oder dritten Updates.»