Strategie Österreich-GP: Vettel doppelt bestraft
Der Plan von Sebastian Vettel sah so aus: Mit weicheren Pirelli-Reifen als Mercedes ins Rennen gehen, «mit der Aussicht, in der ersten Kurve oder in der ersten Runde meine Chance zu nutzen», wie der Heppenheimer berichtete. Aber daraus wird wohl nichts: Vettel bremste im Qualifying Carlos Sainz ein, von den Rennkommissaren wurde er dafür mit drei Rängen zurück bestraft, damit steht Vettel in Sachen Strategie im Abseits. Denn die Piloten von Mercedes-Benz und Red Bull Racing können theoretisch mit der härteren Mischung (superweich) länger auf der Bahn bleiben als Vettel auf ultraweich.
Pirelli-Rennchef Mario Isola glaubt, dass die meisten Fahrer von ultraweich auf weich gehen werden, beziehungsweise von superweich auf weich. Eine Einstoppstrategie ist gemäss des Italieners der schnellste Weg ins Ziel bei diesem Rennen.
Abhängig vom Körnen der Reifen an den verschiedenen Rennwagen werden die Piloten mit den ultraweichen Pirelli (violett markiert) zwischen Runde 8 und 28 an die Box kommen, um sich frischen Gummi abzuholen. Die Fahrer mit der Mischung superweich (rot markiert) haben einen etwas grösseren Spielraum – sie sollten in einem Stoppfenster von 18 bis 30 hereinkommen.
Mario Isola: «Wir haben hier am Red Bull Ring eine ganz kurze Runde. Das hat dazu geführt, dass das Feld zusammenrückt. Es hat auch dazu geführt, dass die Unterschiede zwischen den verschiedenen Mischungen nicht so gross sind wie auf anderen Pisten. Der Reifenverschleiss ist gering, das Körnen hingegen ist ein Thema, wenn sich also auf der Reifenoberfläche kleine Gummikügelchen bilden. Mercedes und Red Bull Racing haben sich dazu entschlossen, mit dem etwas langsameren Supersoft ins Rennen zu gehen, sie haben zu Beginn des Rennens daher Fahrer mit weicheren Walzen im Nacken. Dafür können sie länger auf der Bahn bleiben. Alles wird davon abhängen, wie lange der Stopp hinausgezögert werden kann.»