50. GP von Haas eine Gala: Grosjean 4., Magnussen 5.
Romain Grosjean: Toller Vierter im Grossen Preis von Österreich
Ein Glas-halb-leer-Mensch würde sagen: Die Kluft zwischen den Spitzenteams und dem Rest des Feldes war nie grösser. Die ersten Drei dieses Österreich-GP – Max Verstappen (Red Bull Racing) und die beiden Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel – haben alle anderen Fahrer überrundet. Aber dem Genfer Romain Grosjean ist das von Herzen schnuppe: Ein erlösender vierter Rang, endlich die ersten Punkte der Saison. Und dank Kevin Magnussens fünftem Platz haben die Amerikaner ausgerechnet im 50. Formel-1-WM-Lauf das beste Team-Ergebnis eingefahren.
Nie war ein Haas-Pilot in der Formel 1 besser klassiert als Grosjean auf Rang 4. Mit satten 22 Punkte aus der Steiermark ist Haas im Konstrukteurs-Pokal auf den fünften Platz vorgestossen, 13 Punkte hinter dem viertplatzierten Renault. Haas hat schon jetzt mehr Punkte geholt als in der vergangenen Saison – 49:47.
Grundstein zum tollen Ergebnis war ein bärenstarkes Qualifying. Dann hielten sich Grosjean und Magnussen an die Vorgabe von Pirelli, mit nur einem Stopp ins Ziel zu kommen. In der virtuellen Safety-Car-Phase verteilte Haas clever die Chancen: Grosjean wurde sofort hereingeholt, Magnussen wurde auf der Bahn gelassen. Klar profitierten die Haas-Fahrer von Ausfällen der Spitzenpiloten, aber auch das ist Romain und Kevin an diesem Tag wurscht.
Romain: «Dieses tolle Ergebnise haben wir uns mit harter Arbeit erschuftet. Wir haben das ganze Wochenende über vorbildlich gearbeitet und mit etwas Glück den verdienten Lohn eingefahren. Ich habe selber ein wenig gestaunt, wie gut die Reifen gehalten haben. Aber mit fortlaufender Dauer des Rennens wurde es schwierig. Die letzten zwanzig Runden waren nicht lustig. Die hinteren Reifen waren am Ende, und ich hatte Angst, dass es einen davon zerreissen würde. Nie habe ich eine karierte Flagge lieber gesehen.»
Kevin Magnussen meint: «Ich fasse es selber noch nicht, dass wir mit beiden Autos unter die besten Fünf gefahren sind. Ich bin sehr stolz auf dieses Team. Die Blasen an den Hinterreifen waren wirklich übel. Das zeigt, welch gutes Auto wir in diesem Jahr haben.»
Teamchef Günter Steiner: «Das ist ein Traum-Ergebnis, ich wüsste nicht, was heute hätte besser laufen können.»