Lewis Hamilton: Weiterhin volles Vertrauen ins Team
Lewis Hamilton
Es hätte ein Freudentag werden sollen, doch für Lewis Hamilton, der den neunten WM-Lauf in Spielberg aus der ersten Reihe vom zweiten Startplatz in Angriff nehmen durfte, gestaltete sich der GP auf dem Red Bull Ring zu einem einzigen Ärgernis. Erst verpasste es sein Team, ihn während der virtuellen Safety-Car-Phase an die Box zu holen, später musste er einen bitteren Ausfall hinnehmen, weil er plötzlich keinen Benzindruck mehr hatte.
Mercedes-Chefstratege James Vowles nahm die Schuld für den Strategie-Patzer auf sich und entschuldigte sich gleich zwei Mal über Boxenfunk bei seinem Schützling, für den es in der 62. von 71 Rennrunden noch ärger kam. Er musste seinen Silberpfeil in der dritten Kurve abstellen, weil er plötzlich keinen Benzindruck mehr hatte.
Dass er 49 Umläufe mehr als sein Teamkollege Valtteri Bottas drehte, der es nur 13 Runden weit schaffte, bevor ein Problem mit der Hydraulik ihn zur Aufgabe zwang, war für den ehrgeizigen Champion nur ein schwacher Trost. Der erste Nuller nach 33 Punkterängen in Folge kostete ihn schliesslich die WM-Führung, die er nur sieben Tage zuvor in Le Castellet mit seinem dritten Saisonsieg erobert hatte.
Hamilton erklärte hinterher sichtlich niedergeschlagen vor laufender Kamera: «Man kann als Fahrer strategisch natürlich eingreifen, wenn sie dich etwa an die Box rufen, kannst du auf der Strecke bleiben. Aber man muss den Jungs an der Boxenmauer einhundertprozentig vertrauen, schliesslich haben sie eine sehr viel bessere Übersicht als wir Fahrer. Ich sehe nur den Gegner vor mir und den Fahrer hinter mir, ich weiss nicht, wo die anderen Fahrer alle sind. Unter diesen Bedingungen musst du den Jungs in der Box vertrauen.»
Und der 65-fache GP-Sieger fügte an: «Wir haben definitiv viel Arbeit vor uns, um zu verstehen, was heute auf beiden Seiten der Box schief gelaufen ist. Ich habe aber weiterhin volles Vertrauen in mein Team. Es ist, wie es ist, wir können jetzt auch nichts mehr dagegen unternehmen. Alles, was wir nun tun können, ist weiterzumachen und herauszufinden, was los war. Ich weiss, dass die Jungs im Team alles daran setzen werden, um Wiedergutmachung zu leisten und sicherzustellen, dass das nicht mehr passiert.»