Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Qualifying: Lewis Hamilton holt Silverstone-Pole!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton holte sich die vierte Silverstone-Pole in Folge!

Lewis Hamilton holte sich die vierte Silverstone-Pole in Folge!

Im Qualifying zum zehnten Saisonlauf in Grossbritannien bekamen die Fans Crashs, Überholmanöver und schnelle Runden zu sehen. Am Ende durfte sich Lewis Hamilton über die Pole freuen.

Der neue Asphalt des Silverstone Circuit hatte sich in der Mittagspause auf 51 Grad Celsius aufgeheizt und sorgte damit für Kopfzerbrechen in der Mercedes-Box. Denn am Trainingsfreitag hatten die Silberpfeil-Ingenieure alle Hände voll zu tun, als das Thermometer die 50-Grad-Grenze knackte. «Die Reifen überhitzten», verriet Valtteri Bottas nach den ersten beiden Trainings.

Seinen Teamkollegen Lewis Hamilton hielt das nicht davon ab, zur Mittagsstunde in der letzten freien Trainingsstunde die Bestzeit in den Asphalt zu brennen. Der vierfache Champion blieb allerdings nur knapp schneller als Ferrari-Star Kimi Räikkönen, der sich auf der zweiten Position hatte einreihen können. Dessen Teamkollege Sebastian Vettel bereitete den Teamverantwortlichen mehr Sorgen, denn der Deutsche drehte nur acht Runden, weil er Nackenschmerzen bekundete.

Abflug von Lance Stroll

Im Fahrerlager wurde lange darüber diskutiert, ob der vierfache Weltmeister in Rot überhaupt am Abschlusstraining würde teilnehmen können. Auch über die Teilnahme von Toro Rosso-Pilot Brendon Hartley, der im dritten Training in Brooklands einen harten Crash hatte einstecken müssen, schwebte ein Fragezeichen. Denn der Neuseeländer wurde zwar von den Ärzten gecheckt und für rennfähig befunden. Die grosse Frage war, ob der Renner des Blondschopfs rechtzeitig wieder fahrtüchtig sein würde.

Die GP-Stars hatten ihre Arbeit im ersten Qualifying-Segment gerade erst aufgenommen, schon wurde die rote Flagge gezeigt. Lance Stroll hatte seinen Williams an der gleichen Stelle ins Kies gesetzt, an der Hartley abgeflogen war. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten erst drei Piloten eine gezeitete Runde gedreht: Romain Grosjean führte die kurze Zeitenliste mit 1:28,895 min vor Pierre Gasly und Kevin Magnussen an. Alle Drei hatten die weichen Reifen für ihre erste Ausfahrt gewählt.

Nach sechs Minuten Zwangspause wurde die Strecke wieder freigegeben und es dauerte auch nicht lange, bis sich die britische Traditionspiste füllte. Da die Uhr angehalten wurde, blieben den Fahrern noch mehr als 14 Minuten, um eine schnelle Runde zu drehen. Die Zuschauer am Silverstone Circuit kamen auf ihre Kosten, denn schon kurz nach dem Verlassen der Box sorgte Räikkönen, der nahe an Sauber-Rookie Charles Leclerc vorbeizog, für Action auf der Bahn.

Sergey Sirotkin im Kies

Kaum hatte der Finne mit 1:27,647 min seine erste flotte Runde gedreht, gab es wieder Schrott: Der zweite Williams von Sergey Sirotkin landete im Kies, nachdem der Russe in der Stowe-Kehre die Kontrolle über sein Heck verloren und sich von der Strecke gedreht hatte. Der Formel-1-Neuling schaffte es im Gegensatz zu seinem Teamkollegen aus eigener Kraft an die Box zurück, doch dort erwartete ihn eine weitere böse Überraschung: Er durfte erfahren, dass die Regelhüter ihn im Visier hatten, weil er die roten Flaggen ignoriert hatte, als sein Stallgefährte in die Streckenbegrenzung gekracht war.

Später als die Konkurrenz aus Maranello machten sich die beiden Silberpfeil-Piloten Hamilton und Bottas auf den Weg, um eine schnelle Runde zu drehen. Wie Räikkönen rückte der Brite auch auf der mittelharten Mischung aus. Doch es war Vettel, der mit 1:26,585 min die schnellste je gefahrene Formel-1-Runde in Silverstone drehte. Hamilton reihte sich mit zwei Zehnteln Rückstand hinter dem Deutschen ein.

Auch die langsameren Autos sorgten für Unterhaltung, so löste sich etwa ein Teil von Stoffel Vandoornes Dienstwagen, als dieser mit seinem McLaren etwas zu optimistisch über die Randsteine ritt. Das Williams-Team setzte derweil alles daran, den Renner von Sirotkin noch einmal auf die Strecke zu schicken – was den Briten auch kurz vor Schluss gelang.

Der 22-jährige Moskauer musste sich nach den ersten 18 Quali-Minuten dennoch verabschieden, er wurde als 18. gewertet – vor seinem Teamkollegen Stroll und Hartley, der es nicht rechtzeitig aus der Box schaffte. Auch für Renault-Pilot Carlos Sainz (P16) und McLaren-Pilot Stoffel Vandoorne (P17) war das Abschlusstraining gelaufen.

Auf der anderen Seite der Zeitenliste führte Vettel die Wertung vor Hamilton und Bottas an. Der Heppenheimer hatte seine schnelle Runde auf den weichen Reifen gedreht, während die Silberpfeil-Piloten – wie der Fünftschnellste Räikkönen auch – die mittelharten Reifen hatten aufziehen lassen.

Q2: Leclerc auf Top-10-Kurs

Zum zweiten Qualifying-Abschnitt rückten dann alle auf den weichen Reifen aus, Hamilton musste seinen ersten schnellen Versuch jedoch abbrechen, nachdem er in der Arena-Passage neben die Strecke geraten war. Sein Teamkollege Bottas stellte derweil mit 1:26,413 min eine neue Bestzeit auf, die sich allerdings nicht lange hielt: Vettel legte mit 1:26,372 min nach – nur um kurz darauf von Hamilton mit 1:26,256 min unterboten zu werden.

Nach dem ersten Versuch bogen die meisten Piloten wieder an die Box ab, sodass Leclerc die Strecke für sich hatte. Der Ferrari-Junior hatte erneut eine starke Runde geschafft und sich auf der neunten Position einreihen dürfen – noch vor Esteban Ocon, der die Top-10 komplettierte. Nico Hülkenberg, Sergio Pérez, Fernando Alonso, Marcus Ericsson und Pierre Gasly mussten ums Weiterkommen zittern.

Nachdem es kurz ganz ruhig geworden war, rückten Hamilton, Bottas, Kevin Magnussen und Alonso drei Minuten vor dem Q2-Ende aus. Nach und nach zeigten sich auch die übrigen Q2-Teilnehmer auf der Piste, wobei Vettel, Räikkönen, Verstappen und Ricciardo ganz auf eine Ausfahrt verzichteten, um Reifen zu sparen, wie Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner noch während des Qualifyings bestätigte.

An der Spitze änderte sich nichts mehr, Hamilton blieb mit 1:26,256 min der Schnellste vor Vettel, Bottas, Räikkönen, Verstappen und Ricciardo. Auch Romain Grosjean, Kevin Magnussen, Leclerc und Ocon schafften den Sprung ins Top-10-Stechen, während Hülkenberg, Pérez, Alonso, Gasly und Ericsson unter die Dusche durften.

Q3: Daniel Ricciardo mit DRS-Problemen!

Der erste Pole-Kandidat, der eine gezeitete Q3-Runde drehte, war Räikkönen. Der Iceman schaffte die 5,891 km lange Piste in 1:26,296 min und wurde kurz darauf von Hamilton mit 1:25,993 min unterboten. Noch schneller als der Silberpfeil-Star war die rote Göttin von Vettel. Der Deutsche brannte mit 1:25,936 min die provisorische Pole-Zeit in den Asphalt.

Bottas reihte sich mit nur 0,079 sec Vorsprung auf Räikkönen hinter Hamilton ein. Verstappen und Ricciardo folgten auf den weiteren Plätzen vor Ocon, der als Einziger der übrigen Top-10-Teilnehmer einen frühen Q3-Versuch startete. Die Haas-Piloten und Leclerc blieben vorerst in der Box, dafür rückten Grosjean und Magnussen als Erste wieder aus, als sich die übrigen Fahrer frische Reifen holten oder –im Fall von Leclerc – weiter abwarteten.

Ricciardo hatte bei seinem ersten Versuch ein Problem mit dem verstellbaren Heckflügel, der sich nicht öffnen liess. Teamchef Christian Horner konnte aber wenige Minuten später schon Entwarnung geben: «Es weist alles auf ein Problem in der Software hin und das Team sagt, man hat es in den Griff bekommen.»

Den letzten schnellen Versuch entschied Lokalmatador Lewis Hamilton für sich, der mit 1:25,892 min für frenetischen Jubel auf den Tribünen sorgte. Er darf sein Heimrennen zum vierten Mal in Folge von der Pole-Position in Angriff nehmen. Vettel und Räikkönen komplettierte die Top-3 vor Bottas, Verstappen, Ricciardo, Magnussen, Grosjean, Leclerc und Ocon.

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