GP in Spa: Vettel siegt nach spektakulärem Startcrash
Sebastian Vettel sicherte sich die Führung bereits in der ersten Runde
Die GP-Stars durften in Belgien nach dem verregneten Qualifying-Samstag am Rennsonntag unter blauem Himmel und bei 17 Grad Aussen- und 29 Grad Streckentemperatur ins 13. WM-Kräftemessen der Saison starten. Trotzdem musste Bernd Mayländer im Safety-Car gleich nach dem Start auf die Piste, denn beim Anbremsen auf die erste Kurve krachte es schon.
Nico Hülkenberg verbremste sich und krachte Fernando Alonso ins Heck. Der McLaren-Renner des zweifachen Weltmeisters drehte sich und flog über Charles Leclercs Alfa Romeo-Sauber, für den das Rennen – genauso wie für den Deutschen und den Spanier – gelaufen war. Auch Kimi Räikkönens Ferrari blieb beim dem Startgetümmel nicht unversehrt, er war nach den ersten Kurven mit einem kaputten rechten Hinterreifen und einer beschädigten Heckflügel-Endplatte unterwegs. Offenbar hatte er beim Start eine unliebsame Begegnung mit Daniel Ricciardo.
Mit beschädigtem Renner war auch Silberpfeil-Pilot Valtteri Bottas nach dem Start unterwegs, er hatte sich den Frontflügel am Heck des Williams von Sergey Sirotkin abrasiert, während Ricciardo sogar ohne Heckflügel an die Box abbog. Dort machten sich die Mechaniker von Red Bull Racing gleich daran, den Schaden notdürftig zu reparieren, sodass der Australier mit zwei Runden Rückstand auf das Feld wieder weiterfahren konnte.
Action gab es auch an der Spitze, denn Sebastian Vettel griff Lewis Hamilton in Les Combes erfolgreich an und schnappte sich die erste Position kurz bevor das Safety-Car zum Einsatz gekommen war. Esteban Ocon, der von der dritten Position hatte losfahren dürfen, fiel beim Versuch, nach vorne zu kommen, hinter seinen Teamkollegen Sergio Pérez zurück.
In Runde 5 wurde das Rennen wieder freigegeben und Vettel konnte die Spitzenposition verteidigen, während sein Teamkollege weniger Glück hatte. Er musste das Rennen in der neunten Runde aufgeben, weil der Schaden an seinem roten Renner aus Maranello zu gross war. Die Regelhüter verkündeten noch vor dem Aus, dass sie den Zusammenstoss zwischen dem Australier und dem Finnen als normalen Rennunfall ansahen und deshalb keine Strafe nötig sei. Den anderen Startcrash wollten sie nach dem Zieleinlauf unter die Lupe nehmen.
In der Folge sorgte Bottas mit seiner Aufholjagd, bei der er einige beachtlichen Überholmanöver zeigte, für Unterhaltung, und auch Verstappen liess die vielen niederländischen Fans am Circuit de Spa-Francorchamps frenetisch jubeln, weil er sich erst an Ocon und dann an Pérez vorbei arbeitete.
Da sich einige GP-Stars während der Safety-Car-Phase frische Reifen geholt hatten, dauerte es eine Weile, bis sich die ersten Piloten wieder an der Box zeigten. Lewis Hamilton bog in der 22. Runde an die Box ab, um seine superweichen Reifen gegen frische weiche auszutauschen. Sein Titelrivale Sebastian Vettel an der Spitze tat es ihm einen Umlauf später gleich.
Der Deutsche schaffte es noch vor Verstappen – der noch nicht an die Box abgebogen und deshalb während Vettels Stopp an der Spitze unterwegs gewesen war – wieder auf die Strecke, kurz darauf musste sich der Niederländer gegen den hinter liegenden Silberpfeil von Hamilton geschlagen geben, dennoch bog er noch nicht an die Box ab. Erst in Runde 27 holte sich auch der 20-Jährige frische Gummis, vier Runden später stellte Ricciardo seinen Renner an der Box ab – nachdem er seit dem Startcrash mit grossem Rückstand auf den Rest des Feldes unterwegs gewesen war.
Ein einsames Rennen erlebte auch sein Teamkollege Verstappen, der mehr als 25 Sekunden hinter dem Spitzenduo Vettel und Hamilton fuhr und sich in Runde 33 erkundigte, ob nicht etwa ein Regenschauer auf dem Radar zu sehen sei, der ihm Schützenhilfe bei der Verringerung der Lücke hätte helfen können. Doch dem GP-Star wurde gleich mitgeteilt, dass für die nächste Stunde kein Regen erwartet wurde.
Während Bottas zehn Runden vor dem Ende des Rennens eine neue Bestzeit in den Asphalt brannte und sich an Ocon vorbei auf den fünften Platz arbeitete, führte Vettel das Feld mit 5,4 sec Vorsprung auf Hamilton an. Verstappen, Pérez, Bottas, Ocon, Grosjean, Magnussen, Gasly und Ericsson komplettierten die Top-10, dahinter waren Sainz, Sirotkin, Stroll, Hartley und Vandoorne unterwegs.
Am Ende durfte Sebastian Vettel seinen 52. GP-Sieg und den 107. Formel-1-Podestplatz feiern. Hinter dem Ferrari-Star kamen Hamilton, Verstappen, Bottas, Pérez, Ocon, Grosjean, Magnussen, Gasly und Ericsson auf den weiteren Punkterängen ins Ziel. Sainz, Sirotkin Stroll, Hartley und Vandoorne komplettierten die Ergebnisliste auf den Rängen 11 bis 15.