Maurizio Arrivabene: «Wollen Tifosi glücklich machen»
Minttu war eine der Ersten, die Kimi Räikkönen zur Monza-Pole gratulierte
Formel-1-Veteran und Sky-Sports-F1-Experte Martin Brundle betonte vor dem Abschlusstraining von Monza: «Von nun an ist jedes Qualifiyng und jede Runde, die in dieser WM noch gedreht wird, sehr wichtig für den Titelkampf.» Am Ende durfte sich aber keiner der beiden Hauptanwärter auf den diesjährigen WM-Titel über die Pole-Position zum 14. WM-Lauf freuen, der auf der Highspeed-Strecke im königlichen Park ausgetragen wird.
Stattdessen war es Ferrari-Altmeister Kimi Räikkönen, der sich in der Ferrari-Hochburg den ersten Startplatz sicherte, in dem er den 5,793 km langen Rundkurs in 1:19,119 min umrundete und damit 0,161 sec schneller als sein Teamkollege Sebastian Vettel und 0,175 sec flotter als WM-Leader Lewis Hamilton blieb.
Der Finne sorgte damit nicht nur für frenetischen Jubel auf den Tribünen, sondern auch für Freude bei seinem Teamchef Maurizio Arrivabene. Der sonst so coole Italiener vergass angesichts der schnellsten gedrehten Formel-1-Runde seines Schützlings für einen Augenblick die Haltung zu bewahren und fiel Räikkönens Gattin Minttu in die Arme.
Im TV-Interview beteuerte der 61-Jährige aus Brescia anschliessend mit Blick auf die Mercedes-Konkurrenz: «Wir sind nicht hier, um irgendjemanden das Lächeln aus dem Gesicht zu zaubern, wir sind hier, um die Tifosi zum Strahlen zu bringen. Monza ist sehr speziell und ein ganz besonderes Rennen für die Formel 1.»
Doch nicht nur in der Ferrari-Box war man angesichts des spannenden Qualifyings aus dem Häuschen. Auch der frühere GP-Pilot und 2016er-Weltmeister Nico Rosberg war hin und weg, wie er vor laufender Kamera gestand. «Das war gewaltig! Der Druck war unfassbar gross.» Und Ex-GP-Pilot Karun Chandhok, der wie Rosberg auch als TV-Experte im Fahrerlager unterwegs ist, freute sich: «Das war der beste Fight um die Pole, den ich seit Jahren gesehen habe. Das war ein aussergewöhnliches Abschlusstraining, in dem auf unglaublich hohem Niveau gefahren wurde.»
Kimi selbst, der die Pirelli-Trophäe für die Pole von Formel-3-Pilot Mick Schumacher überreicht bekam, erklärte: «Es ist ein ganz spezielles Gefühl, die Pole hier auf heimischem Grund vor den Tifosi zu holen, ich kann mir keinen besseren Ort dafür vorstellen. Aber wir haben erst die Hälfte unseres Jobs erledigt.»