MotoGP: Stefan Bradl fährt sein letztes Rennen

FP2 Singapur: Bestzeit von Ferrari-Ass Kimi Räikkönen

Von Vanessa Georgoulas
Kimi Räikkönen gab im zweiten freien Training das Tempo vor

Kimi Räikkönen gab im zweiten freien Training das Tempo vor

Kimi Räikkönen blieb im Flutlicht-Training von Singapur der Schnellste. Der Ferrari-Star war allerdings nur elf Tausendstel flotter als WM-Leader Lewis Hamilton. Für Sebastian Vettel war die Session vorzeitig gelaufen.

Im ersten freien Training hatte noch Daniel Ricciardo das Tempo vorgegeben, allerdings rückten die GP-Stars da noch bei ganz anderen Bedingungen als zum Qualifying und Rennen aus. Die zweite Session fand hingegen bei weitaus repräsentativeren Voraussetzungen statt und deshalb dauerte es auch nicht lange, bis sich unter dem Flutlicht des Marina Bay Street Circuits etwas tat: Das Haas-Duo verlor keine Zeit und rückte gleich zu Beginn der Session aus – Romain Grosjean auf den weichen Reifen, Kevin Magnussen auf der ultraweichen Mischung.

Letzterer blieb beim ersten schnellen Versuch mit 1:44,162 min der flottere der beiden Haas-Fahrer, er distanzierte den Genfer um eine halbe Sekunde. Zu den ersten Piloten auf dem Strassenkurs gehörte auch Valtteri Bottas, sechs Minuten nach dem Start gesellten sich zudem die Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen dazu, die sich auf den ultraweichen Gummis versuchten. Mit Erfolg: Vettel konnte gleich die Spitzenposition auf der Zeitenliste übernehmen.

WM-Leader Lewis Hamilton sorgte für die erste Schrecksekunde, der Brite war direkt hinter Vettel unterwegs, als er seine Räder beim Anbremsen der 14. Kurve blockierte und den Notausgang nehmen musste. Er konnte seinen Silberpfeil danach zwar aus eigener Kraft an die Box zurückbringen, seine Reifen hatten unter dem dicken Verbremser allerdings klar leiden müssen, weshalb er sich gleich einen neuen Satz geben liess.

Sehr viel grössere Sorgen quälten Max Verstappen, der am Morgen noch die zweitschnellste Runde gedreht hatte. Keine halbe Stunde nach dem FP2-Start waren Rauchzeichen am Heck seines GP-Renners zu sehen, weshalb er zur Box musste, wo die Motorenabdeckung abgeschraubt und ein Blick ins Innenleben seines RB14 geworfen wurde. Zum Glück konnte das Problem schnell behoben werden, sodass der ehrgeizige Niederländer schnell wieder unterwegs war.

Mittlerweile hatte Räikkönen mit 1:40,510 min die Spitzenposition übernommen, hinter ihm reihte sich Verstappen mit 1:40,540 min ein, beide waren auf den ultraweichen Reifen unterwegs, als sie ihre bis dato schnellste Runde drehten. Ricciardo schaffte es bis auf 61 Tausendstel an die Spitzenzeit des Ferrari-Finnen heran und reihte sich auf dem dritten Platz ein. Trotzdem beschwerte er sich hinterher über die Fahrbarkeit seines Dienstwagens.

Knapp 30 Minuten nach dem Start des zweiten Trainings wagten sich mit Nico Hülkenberg und Valtteri Bottas die ersten GP-Stars auf den hyperweichen Reifen auf die beleuchtete Bahn. Das zeigte Wirkung: Der Finne konnte mit 1:39,368 min seinen Landsmann von der Spitze verdrängen – und das, obwohl das Ende seines schnellen Versuchs nicht ideal war und er weit ausholen musste in der letzten Kurve. Der Silberpfeil-Pilot hatte Glück, dass er die Wand nicht touchierte.

Unterdessen hatten auch einige Gegner auf die Hypersofts gewechselt und Hamilton machte alles richtig, wofür er mit 1:38,710 min und der Spitzenposition belohnt wurde. Letztere konnte er allerdings nicht lange halten, denn Räikkönen legte nach und unterbot seine Bestmarke um elf Tausendstel. Vettel verharrte vorerst in der Box.

Auf der Piste war dennoch genug los – auch dank Toro Rosso-Quereinsteiger Brendon Hartley, der die Mauer küsste und dabei das grosse Glück hatte, dass sein Renner aus Faenza keinen Schaden nahm. Auch Vettel kam der Streckenbegrenzung kurz darauf zu nahe – und steuerte daraufhin gleich die Box an, um seinen Renner checken zu lassen. Dort musste er eine Zwangspause einlegen, weil ein Leck im Kühlsystem seine Mannschaft beschäftigte.

Vettel verliess sein Cockpit und entledigte sich seines Rennoveralls, während die Konkurrenz mit ihren Rennsimulationen begann. Für ihn war die Session damit gelaufen. Ärgern durfte sich auch Lance Stroll, weil die rechte Hinterradbremse seines Williams zu heiss wurde und Feuer fing. Der Kanadier musste an die Box, wo die Flammen gelöscht wurden und die Ursache schnell ermittelt wurde: Eine Folie seines Visiers, die der Teenager während der Fahrt abgerissen hatte, um seine Sicht zu verbessern, hatte sich verfangen und fürs Überhitzen der Bremse gesorgt.

Zehn Minuten vor dem Ende sorgte Marcus Ericsson für Action. Der Schwede legte in der fünften Kurve einen Dreher hin, bei dem er einen Einschlag zwar verhindern konnte. Die Wiederholung der TV-Bilder zeigte aber, dass der Alfa Romeo-Sauber-Pilot Glück hatte, dass er den dicht hinter ihm fahrenden McLaren von Alonso nicht erwischte.

An der Zeitenliste änderte sich nicht mehr viel, Räikkönen durfte sich am Ende mit 1:38,699 min über die Bestzeit freuen, dahinter folgten Hamilton, Verstappen, Ricciardo, Bottas, Carlos Sainz, Romain Grosjean, Fernando Alonso, Vettel und Hülkenberg auf den weiteren Top-10-Rängen. Hinter den schnellsten Zehn reihten sich Sergio Pérez, Ericsson, Esteban Ocon, Charles Leclerc, Magnussen, Stoffel Vandoorne, Hartley, Pierre Gasly, Stroll und Sergey Sirotkin ein.

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