Ocon über drohendes F1-Aus: «Schwer zu glauben»
Esteban Ocon
Vor zwei Monaten war die Welt für Esteban Ocon noch in Ordnung. Der Force India-Pilot hatte beste Aussichten auf ein Renault-Cockpit für die Saison 2019, das ihm sein Förderer Toto Wolff verschaffen wollte. Doch die Franzosen konnten trotz Vorvertrag nicht umhin, zuzugreifen, als sich die Chance bot, Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo zu verpflichten.
Für den Mercedes-Nachwuchspiloten war die Tür beim gelb-schwarzen Werksteam damit zu, denn Renault-Sport-Geschäftsführer Cyril Abiteboul hatte schon früh klar gemacht, dass man mit den Leistungen von Nico Hülkenberg zufrieden sei und deshalb am Deutschen festhalte. Seither ist Ocon auf Cockpit-Suche – und er weiss, dass die Möglichkeiten immer rarer werden.
Der schnelle Franzose, der sein Force India-Cockpit an Milliardärssohn Lance Stroll abgeben muss, weil dessen Vater als Kopf einer Investorengruppe zu den neuen Besitzern des Rennstalls Force India gehört, klagte im Fahrerlager von Singapur: «Es gibt noch Hoffnung, auch wenn die langsam schwindet, wie alle wissen. Das ist der Grund, warum ich derzeit enttäuscht bin, denn es spielen nicht nur die Ergebnisse eine Rolle, und das ist eine schwierige Lage. Es ist schwer zu glauben, dass ich vor zwei Monaten noch in der besten Situation war, und dass sich die Dinge nun so entwickelt haben.»
Obwohl Red Bull-Teamchef Christian Horner betont hatte, Ocon sei nur wegen seiner Mercedes-Verbindungen kein Kandidat für ein Cockpit in der Red Bull-Nachwuchsschmiede Toro Rosso, will der 21-Jährige sich nicht von der Sternmarke lösen. In einer rührenden Mitteilung hatte er sich zuvor in den sozialen Medien an seine Unterstützer gewandt und sich bei ihnen für ihre Treue und ihren Zuspruch bedankt. Gleichzeitig hatte er klar gemacht, dass er die Hoffnung nicht aufgebe.
«Ich habe diese Message geschrieben, um mich zuallererst bei jenen Leuten zu bedanken, die an mich glauben und mich unterstützen. Ich wollte auch erklären, wie ich mich fühle. Wie ich immer schon gesagt habe: Die Formel 1 ist mein Leben, ich habe nichts anderes. Ich wollte seit Geburt nichts Anderes machen als Rennen zu fahren.»