Stefano Domenicali vergleicht Schumacher und Alonso
Ex-Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali
Im Gegensatz zu Ferrari-Abschiedskandidat Kimi Räikkönen hat Fernando Alonso genug vom GP-Zirkus. Der illustre Asturier wird sich nach diesem Jahr mit 32 GP-Siegen und zwei WM-Titeln im Gepäck vorerst aus der Formel 1 verabschieden – wahrscheinlich in Richtung IndyCar-Serie, in der er speziell den Sieg im legendären Indy 500 erobern will.
Denn damit würde Alonso seine Karriere mit der sogenannten «Triple Crown» des Motorsports krönen können, die neben dem Indy-500-Triumph auch einem Sieg im Monaco-GP und einem Sieg beim 24h-Rennen von Le Mans umfasst. Letzteres ist ihm in diesem Jahr gelungen, den prestigeträchtigen GP-Sieg in Monte Carlo konnte er bereits zwei Mal erobern: 2006 siegte er in seinem zweiten Weltmeister-Jahr im Renault R26 und im Folgejahr wiederholte er das Kunststück im McLaren MP422-Mercedes.
In der Folge schaffte es der 37-jährige Spanier noch 15 Mal aufs höchste Podesttreppchen. Einen dritten Titel konnte er allerdings nicht gewinnen – und das, obwohl er von 2010 bis und mit 2014 im Ferrari sass. Allerdings war der rote Renner aus Maranello in jener Zeit nicht der konkurrenzfähigste, wie der frühere Teamchef der Roten, Stefano Domenicali, im «Beyond the Grid»-Podcast verrät.
Der Italiener schwärmt mit Blick auf den heutigen McLaren-Star: «Ich halte Fernando für einen unglaublichen Fahrer. Wenn man seine Zeit mit der Erfolgsgeschichte von Michael Schumacher und Ferrari vergleicht, dann hat man auf der einen Seite das beste Team, das es jemals gab, was die Positionen, die Performance und die Fahrer angeht. Und auf der anderen Seite, als Fernando und Felipe Massa im Auto sassen, war dieses aus mehreren Gründen nicht das Beste.»
«Trotzdem schafften wir es, dem Titel in jener Zeit nahe zu kommen, und das ist alles andere als selbstverständlich, schliesslich brauchen Top-Piloten auch ein gutes Auto, um richtig zu glänzen.» Gefragt nach einem Vergleich zwischen Alonso und dem Rekordweltmeister erklärt Domenicali: «Wenn man sich die Zahlen anschaut, hat Michael klar die Nase vorn. Doch bei Fernando darf man nicht vergessen, dass er Siege einfahren konnte und auch mit Ferrari sehr erfolgreich war.»
«Michael hat seine Karriere beendet, Fernando noch nicht, deshalb sollten wir erst einmal abwarten, ob er es schafft, die Triple Crown zu holen – ich hoffe es sehr für ihn, dass er das schafft. Es wäre natürlich schön gewesen, die beiden Spitzenfahrer einmal im gleichen Auto gegeneinander antreten zu lassen, um herauszufinden, wer der Beste ist», fügt der 53-Jährige aus Imola, der mittlerweile als CEO von Lamborghini tätig ist, an.