Toro Rosso: Wer schnappt sich das zweite Cockpit?
Brendon Hartley
Die einfachste Lösung: Der bisherige Stammfahrer Brendon Hartley behält sein Cockpit. Auch wenn der Neuseeländer nur selten überzeugen konnte, ist das nicht unrealistisch. «Er hat die restliche Saison, um sich zu beweisen. Er muss Pierre Gasly schlagen, und er weiß das», sagte Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko: «Ihn ihm Auto zu lassen wäre nicht die schlechteste Lösung.»
Mit Junior Dan Ticktum würde Red Bull die Tradition fortsetzen, dem eigenen Nachwuchs die Chance zu geben, aufzusteigen. Ticktum fehlt aber zu einen die Superlizenz, zum anderen ist der 19-Jährige wohl noch nicht reif für die Ansprüche in der Königsklasse. Unreif zeigte er sich zuletzt, als er dem Formel-3-Gesamtführenden Mick Schumacher und dessen Prema-Team nebulös Vorwürfe machte.
Im Fahrerlager von Sotschi hat Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner über Dan Ticktum gesprochen. Gegenüber den Kollegen der englischen Sky meint er: «Er ist ein echter Typ, aber bei ihm kommt manchmal der Mund vor dem Hirn. Er ist ein begabter Fahrer, aber er braucht noch ein wenig Entwicklung, um auf Formel-1-Niveau zu kommen. Er ist schnell, keine Frage, aber an den Ecken und Kanten müssen wir noch ein wenig arbeiten.»
«Er braucht noch ein Jahr in der Super Formula oder der Formel 2», sagte Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost: «Die Formel 1 ist sehr komplex und sehr schnell, und den direjkten Weg aus der Formel 3 zu gehen ist sehr schwierig.»
Esteban Ocon wäre theoretisch ein Thema. Aber nur unter einer bestimmten Bedingung: «Wenn er keine anderen Verträge mehr hat, könnten wir darüber reden. Ich meine damit alle Verträge», sagte Marko. Das wird aber kaum passieren.
Wer seine Verbindungen zu Mercedes allerdings gekappt hat, ist Pascal Wehrlein. Der 23-Jährige will zurück in die Formel 1, und Toro Rosso ist auch tatsächlich ein Thema. Parallel schaut er sich aber auch nach Alternativen um, testete zuletzt für Mahindra in der Formel E.