Alonso keilt gegen Formel 1: «Willkür und armselig»
Fernando Alonso
An die unterirdische Leistung seines McLaren hat sich Fernando Alonso über die Jahre gewöhnt. Hin und wieder gibt es nochmal einen Seitenhieb, doch natürlich weiß der 37-Jährige, dass sich in den verbleibenden vier Rennen an der Performance nichts ändern wird – der Spanier fährt chancenlos hinterher. Auch, weil man sich bei dem Traditionsrennstall bereits auf 2019 konzentriert.
Auf die Palme bringen kann man Alonso aber immer noch, und dann teilt der Asturier aus. Wie nach dem 17. Saisonrennen in Suzuka. Er regte sich anschließend über seine Fünf-Sekunden-Strafe auf.
Die erhielt er, weil er, nachdem er von Lance Stroll abgedrängt worden war, die Schikane abkürzte und so Stroll überholte. Auch der Kanadier wurde bestraft.
Rennleiter Charlie Whiting sagte zu dem Zwischenfall: «Für die Stewards war ganz klar, was Fernando gemacht hat. Er hat die Schikane abgekürzt und ist durchs Kiesbett gefahren und viel weiter vorne zurück auf die Strecke gekommen. Es war ziemlich klar, dass er durch das Verlassen der Strecke einen Vorteil hatte.» Hätte Alonso, wie später bei Toro-Rosso-Pilot Brendon Hartley, den Platz an Stroll zurückgegeben, wäre ihm nichts passiert.
Alonso wetterte trotzdem gegen die Königsklasse. Volle Breitseite: «So schlecht ist die Formel 1. Die Entscheidungen, die Willkür, die armselige Konstanz.»
Alonso weiter: «Du bremst vor der letzten Schikane außen, er kommt zu dir um sich zu entschuldigen, und du bekommst die Strafe, weil du durchs Kiesbett musstest. Auch wenn der andere Fahrer kommt um sich zu entschuldigen, ist es schwierig, diese Entscheidung zu verstehe.»
Stroll hatte sich sofort bei Alonso entschuldigt. Sauer ist er auf den Williams-Piloten sowieso nicht. «Er hat mich außen nicht gesehen. Wenn er mich sieht und mich in die Wiese drückt, ist es etwas anderes. Es sind einfach nur die Entscheidungen.»
Trotz des Ärgers und der Tatsache, dass er nur 14. wurde, genoss der Spanier das Rennen. Denn: «Es war eine unglückliche Situation. Aber es hat nicht viel geändert. Vielleicht wären wir statt 14. sonst Zwölfter geworden. Wir hatten beide Glück, dass wir weiterfahren konnten. Es war ein intensives Rennen, ich habe es genossen. Aber wir hatten nicht die Pace für Punkte. Das war an diesem Wochenende unser größtes Problem. Wir waren einfach zu langsam.»