Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Max Verstappen: Heim-GP Zandvoort schon 2020?

Von Mathias Brunner
​Prinz Bernhard von Oranje-Nassau, zweiter Sohn der niederländischen Prinzessin Margriet und Besitzer der Rennstrecke Zandvoort: «Wir haben die Chance, 2020 einen GP der Niederlande zu haben.»

Kehrt die Formel 1 zur Saison 2020 hin nach Zandvoort zurück? Zuletzt war die Königsklasse des Motorsports am 25. August 1985 auf der niederländischen Rennstrecke zu Gast. Niki Lauda gewann damals vor Alain Prost und Ayrton Senna. Insgesamt gab es von 1952 bis 1985 dreissig Formel-1-WM-Läufe auf dem Dünenkurs an der Nordseeküste, 45 Autominuten westlich von Amsterdam. Nun sagt Prinz Bernhard von Oranje-Nassau, zweiter Sohn der niederländischen Prinzessin Margriet und heutiger Besitzer der Rennstrecke Zandvoort dem niederländischen Telegraaf: «Wenn wir jetzt unterzeichnen, haben wir 2020 wieder einen Grossen Preis der Niederlande – mit Max Verstappen. Uns allen ist klar, dass wir hier eine einzigartige Gelegenheit haben.»

Gemäss des Telegraaf bietet FOM (Formula One Management) einen WM-Lauf an, für eine Antrittsgebühr von 20 Millionen Euro. Die Kosten für die Organisation des Rennens würden zusätzlich mehr als 10 Millionen Euro betragen. Dazu kommen Kosten für die Erneuerung.

Formel-1-CEO Chase Carey weiss: Die Rückkehr eines Grossen Preises der Niederlande in Zandvoort hätte eine Ausverkaufs-Garantie – dank Max Verstappen. Der fünffache Grand-Prix-Sieger Verstappen sagt: «Ich bin davon überzeugt, dass ein Grand Prix in Zandvoort machbar wäre. Allerdings muss am Umfeld viel getan werden, Infrastruktur, Boxenanlage, Zufahrt. Dafür müssen wir Lösungen finden. Und dann muss natürlich die Finanzierung stimmen.»

Formel-1-Chef Chase Carey hat immer betont: Er will den Sport auf dem Kernmarkt Europa stärken. Mit der Rückkehr des Grossen Preises von Frankreich 2018 ist dazu ein weiterer Schritt eingeleitet, 2018 haben wir zum Glück auch wieder ein Rennen in Hockenheim. Also warum nicht Zandvoort?

Carey ist nicht entgangen, wie viele niederländische Fans zu Rennen wie Barcelona, Hockenheim, Österreich und besonders Spa-Francorchamps reisen. Die so genannten «Zandvoort Racedagen», die seit 2016 von Max Verstappens Sponsor Jumbo (Supermärkte) in Zusammenarbeit mit Red Bull erstmals durchgeführt wurden, lieferten weitere Beweise für die Magnetkraft des inzwischen 20-Jährigen: Nach 100.000 Besuchern würde sich mancher europäische Grand-Prix-Veranstalter die Finger lecken.

Im Frühling 2017 hatten die Betreiber der Zandvoort-Rennstrecke eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die Projekt- und Management-Firma Decisio kommt zum Schluss: «Die Rückkehr eine Grossen Preises auf der Rennstrecke von Zandvoort ist realistisch. Wir erkennen keine unüberwindlichen Hürden bezüglich Technik, Organisation oder Logistik.»

Die Studie besagt, dass bei einem Formel-1-Rennen mit rund 250.000 Fans an vier Tagen gerechnet werden kann und dass eine Neuauflage des Traditions-GP rund 57 Millionen Euro ins Land spülen würde.

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