MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Mexiko-Pechvogel Daniel Ricciardo: Baseball & Dinner

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

​Nach einem weiteren Ausfall schäumte Daniel Ricciardo in Mexiko: «Von mir aus kann Pierre Gasly meinen Wagen gleich haben.» Der Australier sagt, wie er die Ausfälle von Austin und Mexiko verdaut hat.

Daniel Ricciardo war untröstlich – ein scheinbar sicherer zweiter Platz in Mexiko löste sich in Rauch auf, nur eine Woche nach einem anderen Ausfall in Texas. Der Australier war fassungslos. «Frustration ist hier nicht mehr das passende Wort, eher Hilflosigkeit. Um ehrlich zu sein, weiss ich nicht mehr, wieso ich am Sonntag überhaupt an der Rennstrecke auftauche», erklärte Ricciardo, der am Samstag noch eine grandiose Pole-Position eingefahren hatte. «In diesem Moment habe ich keine Lust mehr, die letzten zwei Rennen zu fahren.»

«Ich weiss gar nicht, wann ich letztmals ein komplett reibungsloses Wochenende erlebt habe. Aberglaube und dieser ganze Bullshit sind nicht so mein Ding, aber dieses Auto ist verflucht. Ich weiss nicht mehr, was ich dazu sagen soll. Alles Schräge passiert immer am Sonntag. Ich habe dafür keine Erklärung. Gasly kann von mir aus meinen Wagen gleich haben.»

Knapp zwei Wochen später steht der Saisonsieger von China und Monaco im Fahrerlager von Interlagos, und sein übliches Strahlen ist zurückgekehrt, auch wenn das Thema ernst ist: «Dieses Jahr sind wir einfach zu oft ausgefallen. Mein erster Gedanke in Mexiko war – nicht schon wieder! In Austin hatte ich mich jedoch niedergeschlagener gefühlt.»

Wieso trifft es immer wieder Daniel? Ricciardo meint: «Bei uns war es in der ersten Saisonhälfte 2017 genau umgekehrt, da schied Max ständig aus. Eine Erklärung für solche Serien gibt es nicht. Ich weiss, es klingt ein wenig lächerlich, doch Pech trifft es wohl am besten. Aber ich versuche es erneut, auch wenn ich nach einem weiteren Tiefschlag verärgert bin. Am Montagmorgen danach fühle ich mich wieder besser.»

«Klar war das mit dem Autoüberlassen nicht ganz ernst gemeint. Aber mir wurde gesagt, einige nahmen das für bare Münze. Das war aber nicht der Grund, wieso ich dann etwas auf Instagram gestellt habe. Ich wollte mich einfach zu Wort melden. Das Team wusste natürlich immer, dass ich in Brasilien im Rennwagen sitzen würde.»

Wie hat Daniel Ricciardo die beiden Tiefschläge hintereinander verdaut? «Zum Glück hatte ich in Austin und Mexiko ein halbes Dutzend meiner Kumpels aus Perth dabei. Nach dem Rennen in Mexiko-Stadt habe ich mich zunächst in meinem Hotelzimmer verkrochen und das Baseball-Finale geschaut, aber bald dachte ich – das ist nicht in Ordnung, immerhin sind meine Freunde um die halbe Welt geflogen für mich! Also habe ich mich umgezogen und bin mit ihnen essen gegangen. Wir haben uns prächtig amüsiert, und die Welt war wieder in Ordnung.»

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