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Aston Martin Valkyrie: Cosworth V12 – Formel-1-Sound

Von Mathias Brunner
​Der Aston Martin-Supersportwagen Valkyrie (Walküre) wird von einem V12-Zylindermotor von Cosworth angetrieben. Nun zeigt Aston Martin die ersten Bilder und verwöhnt uns mit einem Sound-Häppchen.

Red Bull Racing-Technikchef Adrian Newey hat sich einen Bubentraum erfüllt: den fabelhaftesten Strassensportwagen der Welt bauen. In Zusammenarbeit mit dem englischen Sportwagenhersteller entstand der Aston Martin Valkyrie (Walküre). Als es um die Motorisierung ging, wurden sich Newey und Aston Martin bald einig: Ein zünftiger Saugmotor musste her, und den haben wir nun.

Die renommierte Motorenfirma Cosworth hat einen 6,5-Liter-V12-Motor gebaut, der bei 11.100/min mehr als 1000 PS abgeben soll. Aston Martin hat nun die ersten Bilder des Triebwerks veröffentlicht, dazu einen kurzen Film, der uns den Mund wässrig macht – das ist Formel-1-Sound wie aus den 90er Jahren!

Gemäss Aston Martin wiegt der Motor nur doppelt so viel wie ein Dreiliter-Cosworth-V10-Motor aus der Formel 1 Mitte der 2000er Jahre, also knapp 200 Kilo. Aston Martin-CEO Andy Palmer sagt dazu: «Für jeden, der ein Tröpfchen Benzin in seiner Blutbahn hat, ist ein hochdrehender V12-Saugmotor das Höchste der Gefühle. Auch für mich klingt nichts besser, wenn es darum geht, einen Hochleistungsmotor in Sound umzusetzen. Cosworth hat für uns einen ganz erstaunlichen Motor gebaut.»

Und so klingt das gute Stück.



Aston Martin Valkyrie: In der Formel 1 unter Top-10

Supersportwagen-Fans aus der ganzen Welt haben das Aston-Martin-Projekt Valkyrie von Anfang an mit enormem Interesse verfolgt – ein Supersportwagen mit echtem Rennwagen-Feeling. Neben dem gewaltigen Motor findet der Kenner eine Energierückgewinnung, die ähnlich funktioniert wie im GP-Renner. Das mit einer Wippenschaltung am Lenkrad betätigte Siebenganggetriebe stammt von der Firma Ricardo, welche Motoren und Getriebe für die McLaren-Strassensportwagen baut und auch für zahlreiche Formel-1-Rennställe tätig ist. Die Karbonzelle des Chassis wird bei der kanadischen Firma Multimatic gebacken. Die Elektronik für Motor und Fahrsicherheitssysteme stammt von Bosch, die Bremsanlage von Alcon und Surface Transforms.

Leistungsdaten der Rennversion AMR Pro des Übersportwagens: 1000 Kilo Gewicht, mehr als 1000 PS, 360 km/h Topspeed.

Andy Palmer sagte im Rahmen des Genfer Automobilsalons 2018 beim australischen Portal Drive selbstsicher: «Wie leistungsstark das wirklich ist? Ganz einfach – wir wären in der Formel 1 unter den Top-10! Und selbst unser Grundmodell der Valkyrie wäre in einem Le-Mans-Feld unter den besten Drei.»

«In dieses Auto haben wir das ganze aerodynamische Fachwissen von Adrian Newey reingepackt, dazu einen richtig fetten Motor. Wir wollten uns nicht auf 1,6 Liter beschränken.»

Palmer verriet damals auch, dass die Red Bull Racing-Piloten in die Entwicklung der Renn-Walküre eingebunden werden. Andy Palmer: «Aus dem einfachen Grund, weil es nur eine Handvoll Menschen auf diesem Planeten gibt, welche das Leistungsvermögen dieses Autos ausschöpfen können.»

Die rund 3 Millionen Euro teuren Aston Martin Valkyrie sind ausverkauft, alle 150 davon. Von der Rennversion AMR Pro werden zusätzliche 25 Stücke gebaut, auch die sind verkauft.

Der Kindheitstraum von Adrian Newey

Mit Projekten wie dem atemraubenden Valkyrie hält Red Bull den genialen Technikchef Adrian Newey bei Laune. Ein solches Supersportwagenprojekt ist genau, das den genialen Engländer reizt und ihn davon abhält, mit einem anderen Arbeitgeber zu liebäugeln. So gab es wiederholt Angebote aus Maranello für den besten Formel-1-Techniker der Gegenwart.

Red Bull Advanced Technologies und Aston Martin wollten nichts weniger, als ein bahnbrechendes Hyper-Auto zu bauen – eine Symbiose von Formel-1-Technik mit Aston-Martin-Design. Red-Bull-Technikchef Adrian Newey arbeitet dabei eng mit dem Kreativchef von Aston Martin zusammen, Marek Reichman.

Adrian Newey: «Seit ich sechs Jahre alt war, hatte ich zwei Träume – Rennwagen zu entwerfen und einen Supersportwagen obendrein. Das erste Ziel konnte ich ausleben, das andere köchelte immer ein wenig vor sich her, ich habe zahllose Entwürfe gemacht im Laufe der Jahre. Nun ergab sich diese Möglichkeit mit Aston Martin, und ich finde das überaus aufregend.»

Adrian Newey: «Auch wenn wir ein extremes Sportauto gebaut haben, so musst du doch immer gewisse Kompromisse eingehen. Schliesslich soll der Wagen alltagstauglich sein. Bei den Modellen für die Rennstrecke hingegen müssen wir keine Zugeständnisse machen und können extrem entwickeln. Alle Aspekte sind optimiert worden: Aerodynamik, Chassis, Antrieb, Gewicht. Das Ergebnis ist ein Auto, dessen Leistungen jenseits von allem liegen, was wir bislang von einem überdachten Zweisitzer erlebt haben.»

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