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Sergey Sirotkin: «Als Kind schon die DTM verfolgt»

Von Andreas Reiners
Sergey Sirotkin

Sergey Sirotkin

Der Ex-Williams-Pilot absolvierte etwas überraschend Testfahrten in einem DTM-Auto. Nach den Tests zeigte er sich begeistert. Steigt der Russe in die Tourenwagenserie ein?

Am Ende hatte Sergey Sirotkin ein dickes Grinsen im Gesicht. Ein Audis RS 5 DTM. Tourenwagen. Rund 1000 Kilogramm Gewicht. Mehr als 500 PS. V8-Saugmotor. Ohne Frage eine Herausforderung. Denn für den Russen war es eine Premiere.

Eine, die er sichtlich genossen hat. «Als Kind habe ich schon die DTM verfolgt. Daher war die Vorfreude auf den Test riesig. Selbst in einem RS 5 DTM Platz nehmen zu dürfen war einmalig», sagte der 23-Jährige, der zuletzt in der Formel 1 seinen Platz bei Williams an Robert Kubica verlor.

Er wurde kurzfristig und auch etwas überraschend zu den Young Driver Tests der DTM nach Jerez eingeladen. Sein Debüt sei «ganz schön tricky» gewesen, meinte er. 91 Runden absolvierte er insgesamt.

Sirotkin: «Bis zum Ende meines Stints hatte ich noch nicht ganz das perfekte Gefühl für das Auto gefunden. Bisher bin ich noch kein Rennauto gefahren, das dem RS 5 DTM nahekommt – am ehesten in der Formel 3. Die Ingenieure und die Mechaniker haben mich bestmöglich unterstützt und haben mir die Eingewöhnungszeit so gut wie möglich verkürzt – vielen Dank noch mal an alle.»

Liegt seine Zukunft nun in der DTM? Klar ist: Mit seinem Sponsoren-Paket und den Millionen von der russischen Bank SMP ist er vor allem ein interessanter Kandidat für das Audi-Kundenteam WRT, für das er auch im Auto saß.

Denn als Kundenteam müssen Mannschaften wie WRT das Projekt vor allem auch durch Geldgeber stemmen. In Jerez nahmen zudem der Franzose Sacha Fenestraz (19) und Jonathan Aberdein (20) aus Südafrika im von Phoenix zur Verfügung gestellten RS 5 DTM Platz. Auch der Kader von Audi selbst steht noch nicht offiziell fest. Theoretisch könnte Sirotkin also auch dort ein Thema werden, was aber eher unwahrscheinlich ist.

WRT-Teamchef Vincent Vosse ist in Fahrerfragen komplett offen, will nichts ausschließen, betont, dass man sich immer noch in Gesprächen befinde. Paydriver ist für ihn ein negativ belegtes Wort, aber unter dem Strich sind Fahrer, die Sponsoren haben, überlebenswichtig.

«Das Team braucht Partner. Das hilft uns», sagte Vosse. «Es gibt viele junge Fahrer, die vielleicht in eine andere Serie wollen oder wissen, dass sie es nicht in die F1 schaffen. Die ein Jahr investieren wollen, um der nächste Rene Rast oder Mike Rockenfeller zu werden.»

Sirotkin hat aber auch eine Option in der Formel 1, wie er bestätigt. Neben Pascal Wehrlein ist er im Gespräch als Simulatorfahrer bei Ferrari. «Wir werden das in dieser Woche angehen, vor allem, ob wir uns das Ziel setzen, 2020 in die Formel 1 zurückzukehren», sagte er. Der Russe weiß: «Das ist ein sehr guter Platz, denn es umfasst drei Teams: Ferrari, Haas und Sauber. Es ist eine großartige Option.»


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