Fernando Alonso: So entsteht McLaren-IndyCar 2019
Fernando Alonso jagt die «Triple Crown»: Siege beim Monaco-GP, beim Indy 500 und bei den 24 Stunden von Le Mans. Bislang schaffte es nur der Engländer Graham Hill, die drei berühmtesten Autorennen der Welt zu gewinnen. Nach drei Siegen beim Monaco-GP gewann Hill 1966 in Indy, triumphierte 1968 und 1969 zwei weitere Male in Monte Carlo und holte sich dann die Triple Crown mit seinem Sieg 1972 in Le Mans, an der Seite von Henri Pescarolo, mit einem Rennwagen von Matra.
Fernando Alonso hat den Sieg in Monaco schon vor mehr als zehn Jahren abgehakt, 2006 gewann er mit Renault, 2007 mit McLaren-Mercedes. Beim Indy 500 lag er 2017 mit seinem von McLaren und Michael Andretti eingesetzten Renner in aussichtsreicher Position, als kurz vor Schluss sein Honda-Motor verrauchte. 2018 triumphierte Fernando mit Toyota beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, an der Seite des Westschweizers Sébastien Buemi und des Japaners Kazuki Nakajima.
Der unersättliche Alonso wird im kommenden Januar zum zweiten Mal beim 24-Stunden-Rennen von Daytona antreten und im Mai sein zweites Indy 500 fahren. Aber nicht mehr mit Honda-Motor wie vor zwei Jahren, sondern mit Chevy-Power.
McLaren und Chevrolet, das passt: Die McLaren-Werkswagen in der legendären CanAm-Serie waren vor fünfzig Jahren mit Chevy-Motoren ausgerüstet. Seit Chevrolet vor sieben Jahren werksseitig in den IndyCar-Sport zurückgekehrt ist, haben die US-Amerikaner 73 von 118 Rennen gewonnen – einschliesslich des Indy 500 von 2018 (Will Power), 2015 (Juan Pablo Montoya) und 2013 (Tony Kanaan).
Der 2019er Einsatz von Alonso in Indy wird ganz anders aufgebaut als das Abenteuer von 2017, wie McLaren-CEO Zak Brown im Rahmen eines Gruppengesprächs mit englischen Journalisten erklärt hat. «Wir haben bei Dallara zwei Autos bestellt und die Partnerschaft mit Chevrolet bestätigt. Mitte bis Ende Januar werden wir die Rennwagen erhalten. Der Plan sieht dann so aus, dass wir die Fahrzeuge hier im McLaren Technology Center aufbauen, unter Leitung von Bob Fernley. Wir haben Ingenieure und Mechaniker angestellt, in Sachen Belegschaft für das Indy-Projekt sind wir ungefähr auf halbem Weg.»
Der 47jährige Kalifornier weiter: «Wir sind ziemlich aufgeregt, das ist ein neues Kapitel für uns, und Bob macht beim Aufbau einen hervorragenden Job. Ende Januar bin ich in Indianapolis, da wollen wir verkünden, wen wir noch alles ins Projekt einbinden und mit welchen Sponsoren wir arbeiten werden. Ich darf behaupten: Wir werden ein toll aussehendes IndyCar haben.»
«Die ersten Testfahrten sind dann für Anfang April geplant. Wir haben eine Reihe von Testbeschränkungen, wir können also nicht tun und lassen, was wir wollen. Wir werden den Rahmen des Erlaubten ausschöpfen, in Indianapolis und auch auf anderen Strecken.»
Der erste offizielle Indy-Testtag findet am 24. April statt, das freie Training beginnt am 15. Mai. Die Quali ist auf 19./20. Mai angesetzt, das Rennen auf Sonntag, 26. Mai.