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Cyril Abiteboul (Renault) empört: «Kein Geschenk»

Von Adam Cooper
​Renault-Kritiker finden: Die Franzosen haben WM-Rang 4 geschenkt erhalten, weil Haas patzte und Force India WM-Punkte gestrichen wurden. Renault-Teamchef Cyril Abiteboul ist empört.

Hat Renault den vierten WM-Schlussrang 2018 nur geschenkt erhalten? Fakt ist, dass die US-Amerikaner von Haas viele Punkte leichtfertig vergeben haben (Kollisionen und Defekte), dass Haas jedoch auch durch den Protest von Renault WM-Zähler eingebüsst hat. Zudem erhielt Force India im Sommer neue Besitzer und einen neuen Namen (Racing Point), die FIA strich dem Rennstall aus Silverstone alle zuvor errungenen Punkte.

Renault-Teamchef Cyril Abiteboul reagiert empört, als er mit dem Vorwurf konfrontiert wird, der vierte Platz im Konstrukteurs-Pokal sei den Franzosen auf dem Silbertablett überreicht worden. «Darüber darf es doch keine Debatte geben», fintdet der Pariser. «Wenn wir die Punkte zusammenzählen, dann ergibt sich ein klares Bild. Wir sind klipp und klar Vierter geworden, Ende der Diskussion.»

Der 41-Jährige hat Recht: Renault ist auf 122 Punkte gekommen. Selbst wenn wir alle Punkte von Force India addieren (59 vor dem Besitzerwechsel, 52 danach), kommen die Briten nur auf 111 Zähler. Und selbst wenn Haas die Punkte der Disqualifikation von Monza zurückerhielten, hätten sie Renault nicht überholt. Was die Fahrfehler und Defekte von Haas betrifft: Mit Hätte, Wenn und Aber hat niemand in der Formel 1 Erfolg. Ebenso gut könnten wir behaupten: Hätte Sebastian Vettel nicht so oft gepatzt, wäre Ferrari jetzt Weltmeister.

Cyril Abiteboul gibt freilich zu: «Wir sind zwar Vierter geworden, aber es war nicht immer klar, wohin die Reise gehen würde. Bei mancher Gelegenheit waren wir nicht vierte Kraft, das ist wahr. Wir haben das am Ende nur deshalb geschafft, weil sich jeder bei uns mächtig ins Zeug gelegt hat und unsere Fahrer Nico Hülkenberg und Carlos Sainz einen tollen Job gemacht haben.»

«Unterm Strich glaube ich: Haas hatte 2018 das stärkere Auto. Aber es kommt eben auch darauf an, was du aus deinen Möglichkeiten machst. Wir standen einige Male mit dem Rücken zur Wand: Probleme bei der Zuverlässigkeit, mit der Strategie, beim Umgang mit den Reifen. Aber wir haben Ausdauer und Belastbarkeit bewiesen, und am Ende haben wir unser Ziel erreicht, best of the rest, Rang 4 hinter den drei Top-Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing.»

Von 2017 zu 2018 hat sich Renault um zwei Ränge gesteigert, aber der schwierigere Schritt steht der Seilschaft aus Viry-Chatillon (Motor) und Enstone (Chassis) noch bevor – Renault will 2019 anfangen, den drei besten Rennställen auf die Nerven zu gehen.

Cyril Abiteboul: «Wir sind uns dessen bewusst, dass Welten zwischen dem liegen, wo wir uns befinden und wo wir hinwollen. Das spornt zusätzlich an, uns auf 2019 vorzubereiten.»

Zwischen Renault und dem langjährigen Partner Renault gab es viel Knatsch, doch Abiteboul lobt: «Mir war es wichtig, mit RBR zu arbeiten. Das hat unseren Leuten gezeigt, was mit dem Renault-Motor möglich wäre, seit wir als Werksrennstall zurück sind.»

Red Bull Racing und Renault sind als Team-Gegner von 2016 bis 2018 gegeneinander angetreten. Es war ein ungleicher Kampf. RBR hat in diesen drei Saisons 9 Siege und 43 Podestplätze eingefahren, Renault null.

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