Formel 1: Ralf Schumacher outet sich

Toto Wolff: «Fundament von Michael Schumacher»

Von Mathias Brunner
​Mercedes-Teamchef Toto Wolff (46) vergisst nach dem fünften WM-Titel der Silbernen hintereinander nicht, wer am Fundament des erfolgreichen Rennstalls mitgearbeitet hat: Michael Schumacher.

Lewis Hamilton hat 2018 mit Mercedes-Benz seinen WM-Titel erfolgreich verteidigt. Die Silberpfeile haben zum fünften Mal hintereinander den Konstrukteurs-Pokal gewonnen, sie bleiben in der Turbo-Hybrid-Ära der Formel 1 ungeschlagen. Aber die Erfolge des deutschen Premiumherstellers gehen weiter – Mercedes-Zögling George Russell ist Formel-2-Meister geworden, Mercedes-Fahrer Gary Paffett wurde DTM-Champion, und Mick Schumacher hat sich mit einem Mercedes-Motor den Formel-3-Europameistertitel gesichert.

Natürlich würden sich Mercedes, aber auch Ferrari gerne die Dienste des jungen Schumacher sichern. Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt: «Bislang war Mick neutral. Geben wir ihm Zeit zum Wachsen, dann soll er entscheiden, was er machen möchte.»

Der junge Schumacher ist eine gute Überleitung zu seinem Vater Michael. Der Skiunfall der Rennlegende jährt sich am 29. Dezember, am 3. Januar 2019 wird Michael Schumacher 50 Jahre alt. Toto Wolff erklärt: «Ich sehe Michael Schumacher zusammen mit Ross Brawn und Norbert Haug als Gründerväter unseres Formel-1-Rennstalls. Die Erfolge, die wir heute einfahren dürfen, basieren auf einem Fundament, das von ihnen gegossen wurde.»

In der neuen Turbo-Ära der Formel 1 bleibt Mercedes ungeschlagen, Lewis Hamilton ist 2018 so gut wie fehlerfrei gefahren. Ist sein WM-Titel mehr dem Fahrer oder dem Fahrzeug gutzuschreiben? Der 46jährige Wiener Wolff meint: «Der beste Fahrer gewinnt in der Formel 1 mit einem mittelprächtigen Auto nicht, und umgekehrt ist es genau so. Der Unterschied im Duell mit Ferrari lag bei Details, wir konnten grosse Fehler verhindern, mit Ausnahme des Doppelausfalls in Österreich.»

Jetzt mal Hand aufs Herz: Ist dem Rennchef nicht das Herz in die Hose gerutscht, als er gehört hat, dass sein Superstar Lewis Hamilton in Jerez mit einer Yamaha um den Kurs wetzt? Wolff sagt meinem Kollegen Andrea Cremonesi von der Gazzetta dello Sport: «Als die Nachricht verbreitet wurde, habe ich ihn angerufen. Vergeblich. Also habe ich einen der drei Ingenieure angerufen, die ihn nach Andalusien begleitet haben. Ich habe gefragt: „Wo seid ihr?“ Die Antwort kam: „Ääh, an einer Rennstrecke.“ – “Aha, also fahrt ihr alle drei Motorrad?“ – “Ja, aber wir sind schon fertig.“ Dann mussten wir alle lachen. Aber eines ist schon klar: Lewis hat von uns zu Weihnachten kein Motorrad geschenkt bekommen.»

Sind die Rekorde von Michael Schumacher für Lewis Hamilton ein zusätzlicher Ansporn? Toto Wolff findet: «Die WM-Titel von Ferrari und von Michael Schumacher sind eine Inspiration. Bevor wir vom siebten Titel reden, wie ihn Schumacher erobern konnte, kommt der sechste. Alle fangen zu Beginn des Jahres 2019 wieder bei null an. Aber wir bleiben hungrig.»

Was gab es eigentlich zu Weihnachten? Toto Wolff antwortet: «Das Geschenk habe ich schon vorher erhalten, unsere beiden WM-Titel. Aber das schönste Geschenk ist die Gesundheit. Es gibt im Leben nie Garantien. Was beispielsweise mit Niki Lauda passiert ist, das zeigt, wie schnell sich alles ändern kann. Von einem Tag auf den anderen können sich unsere Prioritäten ändern. Gesund zu sein, das ist wichtiger als ein Rennergebnis.»

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