Kimi Räikkönen: So war der Abschied von Ferrari
Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel in Maranello
Es war der letzte Auftritt von Kimi Räikkönen in Maranello als Ferrari-Fahrer: Der Formel-1-Weltmeister von 2007 hat an der Weihnachtsfeier des italienischen Sportwagenherstellers teilgenommen. In einem extra für den Anlass aufgebauten Zelt sind die 3500 Fachleute aus Serienfertigung und Rennwagenproduktion zusammengekommen. Präsident John Elkann, Vize-Präsident Piero Ferrari, Geschäftsleiter Louis Camilleri, Formel-1-Teamchef Maurizio Arrivabene und Technikchef Mattia Binotto bedankten sich für den Einsatz ihrer Mitarbeiter.
Zu Beginn der Feier wurde ein Video gezeigt, das an den am 25. Juli 2018 in Zürich verstorbenen Sergio Marchionne erinnert. So manchem Wegbegleiter steckte ein Kloss im Hals. Viele dachten daran, wie der charismatische Spitzenmanager vor einem Jahr beim traditionellen Weihnachts-Mittagessen mit Journalisten kein Kerzchen anzündete, sondern gleich den ganzen Baum: Er führte den Leuten vor Augen, dass er von seinem Team mehr erwartet («Rang 2 ist kein schönes Ergebnis»), und er hat damals seinen Piloten Beine gemacht. Beim Thema Reglement redete er sich richtig in Rage.
Der Spitzenmanager mit kanadischem und italienischem Pass hatte wiederholt gedroht: Wenn Ferrari nicht bekommt, was Ferrari will, dann ist Ferrari weg. In Marchionnesisch hat sich das so angehört: «Wenn sich der Sport in die richtige Richtung entwickelt, dann sind wir offen, über alles zu reden. Aber wenn aus dem Sport eine Art Supermarkt werden soll, dann interessiert mich das nicht die Bohne.»
«Die Formel 1 gehört fest zur Geschichte von Ferrari. Und ich werde alles tun, um die Position von Ferrari im Sport zu schützen und zu wahren. Aber wir bleiben nicht um jeden Preis und auch nicht aus rein geschäftlichen Gründen. Die Formel 1 hat etwas Edles, etwas Nobles, das ist kein Sport wie jeder andere, wir wollen das bewahren helfen, und es sollte hier nicht nur rein ums Geschäft gehen.»
Zurück zum jüngsten Anlass in Maranello: Kimi Räikkönen wurde anlässlich dieser Feier verabschiedet. Nach 151 WM-Läufen in Rot (von 2007 bis 2009 und von 2014 bis 2018) ist Schluss, das ergab von den 3500 Menschen anhaltenden Applaus für einen sichtlich gerührten Räikkönen – «Iceman» am Schmelzen.
Schmelzen war auch bei Sebastian Vettel ein Thema: Er überraschte die Belegschaft mit Schokoladenkugeln, die wie ein Vettel-Helm verpackt waren, mit süssen Grüssen aus seiner Wahlheimat Schweiz.
Kimi und der vierfache Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel tauschten bei dieser Gelegenheit ihre Helme aus, das postete Räikkönen später auf Instagram mit den Worten: «Es war schön, mit dir zu arbeiten, Kumpel.»
Kimi Räikkönen bei Ferrari
2007
17 GP, 6 Siege, 12 Podestplätze, 3 Pole-Positions, 6 beste Rennrunden, Weltmeister
2008
18 GP, 2 Siege, 9 Podestplätze, 2 Pole-Positions, 10 beste Rennrunden, WM-3.
2009
17 GP, 1 Sieg, 5 Podestplätze, 2 beste Rennrunden, WM-6.
2014
19 GP, 1 beste Rennrunde, WM-12.
2015
19 GP, 3 Podestplätze, 2 beste Rennrunden, WM-4.
2016
21 GP, 4 Podestplätze, 1 beste Rennrunde, WM-6.
2017
19 GP, 7 Podestplätze, 1 Pole-Position, 2 beste Rennrunden, WM4.
2018
21 GP, 1 Sieg, 12 Podestplätze, 1 Pole-Position, 1 beste Rennrunde, WM-3.