Villeneuve: «Keiner in der F1 schaut die Formel E»
Jacques Villeneuve
Jacques Villeneuve nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um das Thema Formel E geht. Der Weltmeister von 1997, der in der zweiten Saison (2015/2016) der rein elektrischen Formelsport-Serie zwei ePrix-Einsätze für das Team Venturi Grand Prix bestritten hat, macht kein Geheimnis aus seiner Abneigung gegen die Meisterschaft, in der seit neuestem auch GP-Veteran Felipe Massa unterwegs ist.
Und im Gegensatz zum Kanadier ist der Brasilianer ein grosser Fan seiner neuen Spielwiese. «Was die Formel E für mich so interessant macht – ganz viele verschiedene Piloten haben eine Siegchance. Ich hoffe, ich werde auch einer davon sein! Zahlreiche Fahrer können hier Meister werden, das ist besser als in der Formel 1, die Rennen in der Formel E sind richtig umkämpft.»
Nur leider bekommen das die Dauergäste im Formel-1-Fahrerlager nicht mit – zumindest wenn es nach Villeneuve geht. Dieser erklärte unlängst im Interview mit dem «Automobile Magazine»: «Keiner will elektrische Rennen sehen. Die Wahrheit ist, dass keiner im Formel-1-Paddock überhaupt mitbekommt, wann die Formel-E-Rennen laufen.»
Deshalb kann der 47-Jährige auch das rege Interesse der Hersteller an der Formel E nicht nachvollziehen. «Ich verstehe nicht, warum das so gepusht wird. Ich denke, es bleibt ein Nischenprodukt. Die eingefleischten Fans sind die einzigen, die das noch mitverfolgen», betonte er, und beteuerte: «Ich habe einige Formel-E-Rennen bestritten und ich war froh, dies gemacht zu haben, denn die Technologie war interessant. Du hast gleich die ganze Power, wenn du aufs Pedal trittst.»