Montoya: «Bottas fühlte sich nicht wohl im Mercedes»
Juan Pablo Montoya
Juan Pablo Montoya hat zwischen 2001 und 2006 insgesamt 94 Grands Prix bestritten und sieben davon gewonnen. Der Kolumbianer, der in Diensten von Williams und McLaren stand, schaffte es ausserdem 23 weitere Male aufs GP-Podest. Allerdings feierte er nicht nur Erfolge, er erlebte auch den einen oder anderen schwierigen Moment. Und auch wenn seine Formel-1-Karriere schon eine ganze Weile her ist, kann er sich nicht nur an die guten alten Zeiten erinnern.
Im Gespräch mit den Kollegen der spanischen «AS» erinnert sich der heute 43-Jährige: «Es ist sehr viel einfacher, als Rennfahrer einen Unterschied zu machen, wenn du dich in deinem Auto auch wohl fühlst.» Will heissen: Wenn das Gefühl nicht stimmt, kann man im teaminternen Vergleich schnell ins Hintertreffen geraten. Damit sei auch der grosse Leistungsunterschied der beiden Mercedes-Fahrer in der vergangenen Saison zu erklären, ist er sich sicher.
Denn während Lewis Hamilton mit elf Saisonsiegen den fünften WM-Titel eroberte, musste sich sein Teamkollege mit dem fünften Gesamtrang begnügen. Und auch wenn Bottas seinem Stallgefährten in der zweiten Saisonhälfte mehr als einmal auf Anweisung des Teams Schützenhilfe leisten musste – was er auf Kosten der eigenen Saisonstatistik auch tat –, so spricht die Differenz von 160 WM-Zählern, die das silberne Duo am Ende trennte, doch Bände.
Bottas übte sich denn auch gewohnt offen in Selbstkritik – wofür er von einigen Beobachtern wiederum gerügt wurde. Doch nicht alle stellen sich gegen den stillen Finnen, der an der Seite des Überfliegers Hamilton einen schwierigen Job hat. Montoya vermutet etwa: «Vielleicht war es genau das, was den Unterschied bei Mercedes gemacht hat im vergangenen Jahr. Bottas fühlte sich im Auto nicht zuhause, während Lewis das offensichtlich tat. Da kann schnell ein grosser Unterschied entstehen.»
Für den siebenfachen GP-Sieger ist klar, welches die beiden grossen Themen in diesem Jahr sein werden: «Eine der beiden grossen Fragen wird sein, ob Red Bull Racing und Honda gemeinsam zum Erfolg kommen. Wenn das der Fall ist, dann ist das Team auch in der Lage, im Entwicklungswettbewerb zu bestehen. Die zweite Frage betrifft Mercedes und Ferrari, da wird es interessant zu sehen sein, wer das beste Auto in der Startaufstellung haben wird.»