Mick Schumacher über Ferrari: «Herz war immer rot»
Mick Schumacher und Sebastian Vettel beim Race of Champions 2019 in Mexiko
Michael Schumacher ist Ende 1995 zu Ferrari gestossen, da war der Deutsche bereits zwei Mal Weltmeister geworden. Mick Schumacher kommt fast ohne Formel-1-Erfahrung zu Ferrari, der Formel-3-Europameister von 2018 hat lediglich in Francorchamps den Benetton seines Vaters gefahren. Meiner Kollegin Jennie Gow sagt der 19jährige Mick auf mobil1thegrid: «Ich hoffe, ich kann so bald als möglich viel über die Formel 1 lernen. Der 1994er Benetton fühlte sich ungefähr so an wie mein heutiges Formel-2-Auto.»
Noch steht nicht fest, wie Mick Schumacher ins Testprogramm von Ferrari eingebunden wird. Theoretisch könnte der Sohn des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters für Ferrari oder Alfa Romeo (Sauber) an Testfahrten teilnehmen. Bekanntlich müssen von vier Testtagen innerhalb der Saison zwei für die Arbeit mit jungen Fahrern verwendet werden und dank seiner Ergebnisse in den Formeln 4 und 3 besitzt Mick die notwendigen Punkte für den Formel-1-Führerschein namens Superlizenz.
Schumacher weiter: «So ein Test wäre schon spannend, um den Speed und die Fliehkräfte zu spüren und zu verstehen, wie sich so ein Auto wirklich verhält. Aber fast mehr noch wäre es mir wichtig zu lernen, wie es ist, mit so vielen Menschen zu arbeiten, ich möchte das ganze System verstehen. Ich freue mich sehr darauf.»
Charles Leclerc hat einen Aufstieg im Raketentempo gezeigt. 2016 GP3-Champion, 2017 Formel-2-Meister, 2018 Sauber-GP-Pilot, 2019 Ferrari-Werksfahrer. Mick Schumacher lässt sich dadurch nicht unter Druck setzen: «Wir bleiben dabei, so vorzugehen, wie wir das immer tun. Auch wenn wir nur noch eine Stufe unter der Formel 1 sind, so steht jetzt im Mittelpunkt, so viel als möglich zu lernen. Und das Gelernte dann umzusetzen.»
Bislang sah der Fahrplan vor: Ein Jahr lernen, dann im zweiten Jahr um Siege und Titel mitreden. Das hat sich in der Formel 4 und in der Formel 3 prima bewährt. Also wird die Aufgabe auch in der Formel 2 so angepackt. 2019 fährt er mit seinem bisherigen Rennstall Prema in der Formel 2.
Mick Schumacher hatte beim Race of Champions in Mexiko-Stadt Gelegenheit, mit Ferrari-Werksfahrer Sebastian Vettel zu sprechen. «Das war prima», sagt Mick. «Er hat enorme Erfahrung in der Formel 1. Ich konnte über so viele Dinge mit ihm reden, nicht nur über die Formel 1, auch über meine kommende Saison in der Formel 2 und darüber, wie man ein Rennwochenende am besten managt.»
Viele Rennfans fragten sich: Wo würde Mick Schumacher eines Tages wohl andocken – bei Ferrari, bei Mercedes, gar bei Red Bull? Schumacher war das immer klar: «Unser Herz war immer rot, und es wird immer rot sein. Das Rot von Ferrari zu tragen, ist fabelhaft. Ich bin glücklich und geehrt, dass ich einen Teil dieser reichen Geschichte werde.»