Strafpunkte Formel 1: Wer hat eine weisse Weste?
Charles Leclerc hat noch keinen Strafpunkt gesammelt
Wir erinnern uns: Wenn ein GP-Star zwölf Strafpunkte innerhalb von zwölf Monaten kassiert, muss er einmal zuschauen. Die entsprechenden FIA-Strafzähler gibt es zusätzlich zu anderen Strafen, doch obwohl es in diesem Jahr bereits mehrere – zum Teil leidenschaftlich diskutierte – Bestrafungen gab, läuft derzeit kein Formel-1-Fahrer Gefahr, zum Zuschauen verdammt zu werden.
Ganz anders in der Nachwuchsserie Formel 2, dort musste Mahaveer Raghunathan in Österreich aussetzen, weil er sich zu viele Strafpunkte eingehandelt hat. Im Formel-1-Feld hat nur ein Fahrer mehr als die Hälfte der erlaubten Strafzähler gesammelt: Ausgerechnet Spielberg-Sieger Max Verstappen hat bereits deren sieben kassiert.
Nur zwei davon stammen allerdings aus diesem Jahr. Diese bekam er aufgebrummt, weil der Niederländer im Monaco-GP in der Boxengasse Valtteri Bottas im Silberpfeil an die Wand gedrückt hatte. «Damit bin ich nicht einverstanden», schimpfte der schnelle 21-Jährige nach dem berühmten Strassenrennen, und stellte klar: «Das Strafpunkte-System ist aber sowieso Zeitverschwendung.» Seine anderen fünf Strafzähler stammen noch aus der vergangenen Saison
Auf der anderen Seite der F1-Strafzähler-Liste finden sich gleich vier Piloten, die eine weisse Weste haben: Neben den Rookies Lando Norris und Alex Albon haben auch das Williams-Schlusslicht Robert Kubica und Ferrari-Talent Charles Leclerc noch keine Punkte, die ihre FIA-Lizenz belasten. Der Ferrari-Star wurde allerdings schon einmal verwarnt – und zwar nach einem Training in seinem Heimspiel in Monte Carlo.
Nur einen Strafpunkt sammelte bisher WM-Leader und Weltmeister Lewis Hamilton. Der Mercedes-Star bekam diesen, weil er im jüngsten Qualifying in Spielberg Kimi Räikkönen blockiert hatte. Der Brite zeigte sich reumütig und erklärte: «Ich habe die Strafe verdient.» Einen Zähler mehr mussten in den letzten 12 Monaten Alfa Romeo-Altmeister Kimi Räikkönen und Toro Rosso-Rückkehrer Daniil Kvyat hinnehmen.
Drei Zähler haben Red Bull Racing-Wackelkandidat Pierre Gasly, Haas-Routinier Kevin Magnussen, Renault-Pilot Nico Hülkenberg und Alfa Romeo-Hoffnung Antonio Giovinazzi. Ferrari-Star Sebastian Vettel, Racing Point-Pilot Sergio Pérez, dessen Teamkollege Lance Stroll, McLaren-Neuzugang Carlos Sainz und Mercedes-Söldner Valtteri Bottas haben bereits vier Strafzähler auf ihrem Konto und Haas-Pilot Romain Grosjean sowie Renault-Neuzugang Daniel Ricciardo sogar deren fünf.
Keiner der aktuellen Stammfahrer hat sechs Punkte gesammelt, das schafften im vergangenen Jahr nur Mercedes-Reservist Esteban Ocon und GP-Veteran Fernando Alonso.