Kevin Magnussen: «McLaren-Machtkampf kostete Cockpit»
Kevin Magnussen
Kevin Magnussen feierte 2014 einen starken Einstand in seine GP-Karriere: Beim Saisonauftakt in Melbourne sicherte sich der Däne einen Platz auf dem Podest – und erntete dafür zu Recht viel Applaus. Der junge Blondschopf schaffte es in der Folge elf weitere Male in die Punkte und schloss die Saison mit 55 Zählern als Gesamtelfter ab.
Sein sehr viel erfahrenerer Teamkollege Jenson Button schaffte mit 126 Punkten zwar mehr als doppelt so viele Zähler und landete damit auf den achten WM-Rang, dennoch war sich die GP-Szene einig, dass Magnussen einen guten Job gemacht hatte. Dennoch verlor der Rookie sein Cockpit an Fernando Alonso, dessen Verpflichtung teamintern schon früh kommuniziert wurde.
Im «Beyond The Grid»-Podcast der offiziellen F1-Website erinnert sich der heutige Haas-Pilot: «Jenson und ich wussten bereits in Spa, dass Alonso verpflichtet wurde und einer von uns würde gehen müssen. Da wurde der teaminterne Kampf richtig intensiv.» Dennoch fühlte er sich sicher. «Das Team war begeistert von mir und unterstützte mich enorm, Eric Boullier und der Rest des Teams gaben mir ein Gefühl der Sicherheit», erzählt er, und offenbart: «Jenson hatte bereits einen Abschiedshelm für sein letztes Rennen vorbereitet. Er rechnete wirklich damit, gehen zu müssen, und ich dachte, dass ich bleiben würde.»
Deshalb verhandelte Magnussen auch nicht mit anderen Teams, doch das sollte er bald bereuen. Denn als der Vorstand darüber abstimmte, wer 2015 neben Alonso fahren sollte, waren zwar sieben Mitglieder für Magnussen und nur zwei für Button. Allerdings stand es bei den Teilhabern 1:2 für den Formel-1-Neuling, weil sowohl Mansour Ojjeh als auch die Vertreter des Investmentfonds Mumtalakat der Königsfamilie aus Bahrain für den Weltmeister von 2009 waren.
«Ich weiss nicht, warum es so lief. Ich denke, sie wollten Ron einfach eins auswischen», vermutet Magnussen. «Und was immer Ron auch hätte umsetzen wollen, sie hätten sich dagegen gewehrt», ist er sich sicher. Über seinen damaligen Teamkollegen sagt er: «Er ist ein sehr netter, lustiger und charismatischer Kerl, aber er ist auch ein gnadenloser Kämpfer und sehr intelligent. Er ist also kein einfacher Teamkollege, vor allem nicht für einen Rookie wie mich. Ich hatte das Gefühl, schneller zu sein, aber er hatte mehr Erfahrung und wusste diese auch gut zu nutzen. Ich habe viel von ihm gelernt.»
Und Kevin verriet auch: «Jenson stand sowohl den Bahraini als auch Mansour sehr nahe und er hat da auch einen super Job gemacht und sich mit den richtigen Leuten abgegeben. Er tat, was er er tun musste – auch in dieser Hinsicht habe ich meine Lektion wohl gelernt.»