Juan-Manuel Correa (Sauber): Weitere Operationen
Juan Manuel Correa
Juan-Manuel Correa liegt weiter im künstlichen Koma auf der Intensivstation eines Londoner Krankenhauses. Seine Familie teilt mit: «Obschon sich die Lungenfunktionen unseres Sohnes schrittweise verbessern, wird er weiter künstlich beatmet. Die Beinverletzungen von Juan Manuel sind besorgniserregend. Sobald die Lungen stark genug sind, um eine solche Belastung auszuhalten, wird er weiteren Operationen unterzogen.»
Der französische Formel-2-Fahrer Anthoine Hubert hat am 31. August sein Leben verloren. Auslöser der Tragödie war wohl Giuliano Alesi. Der Sohn des früheren GP-Stars Jean Alesi war wegen eines Reifenschadens von der Bahn abgekommen, trudelte auf die Bahn zurück, der dichtauf folgende Ralph Boschung musste abbremsen, der überraschte Hubert riss sich am Heck von Boschungs Wagen den Frontflügel ab, sein Arden-Renner krachte rechts in die Pistenbegrenzung, schleuderte auf die Fahrbahn zurück – direkt in den Weg des heranschiessenden Juan Manuel Correa. Für Hubert kam jede Hilfe zu spät, um 18.35 Uhr wurde er für tot erklärt.
Der in Ecuador geborene US-Amerikaner Correa, der sich beim fürchterlichen Unfall nicht genauer beschriebene, gravierende Brüche an beiden Beinen sowie Verletzungen an der Wirbelsäule zugezogen hatte, wurde nach dem Eintreffen ins Krankenhaus operiert und am 5. September zur weiteren Behandlung nach Grossbritannien transportiert. Dann traten Komplikationen auf – der in Ecuador geborene Correa musste ins künstliche Koma versetzt werden.
Die Familie schrieb: «Mit der Zeit sind als Konsequenz des massiven Aufpralls in Belgien neue Komplikationen aufgetaucht. Nach seiner Ankunft in London wurde bei Juan Manuel ein so genanntes ‘Acute Respiratory Distress Syndrome’ diagnostiziert, dieses akute Lungenversagen ist nach Unfällen dieser Art nicht unüblich. Unser Sohn hat einen Atemstillstand erlitten. Juan Manuel liegt deshalb jetzt auf einer Intensivstation, die auf Lungenverletzungen spezialisiert ist. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt und wird beatmet.»
Den meisten Rennfans hatte der Name Juan Manuel Correa vor der Tragödie um Anthoine Hubert wenig gesagt. Correa begann seine Karriere mit Kartrennen, da war er neun Jahre alt. Er holte Meistertitel in Ecuador, dann in Amerika. 2016 kam der Schritt in den Autosport, für Prema trat der in den Formel-4-Meisterschaften von Deutschland und Italien an. In Deutschland wurde er Gesamtzehnter, in Italien Sechster. 2017 fuhr Correa ein Programm aus Formel-4- und GP3-Rennen. 2018 blieb er in der GP3 (Gesamt-12.), dazu errang er einen vierten Platz in den Toyota Racing Series.
Sauber nahm den jungen Rennfahrer unter Vertrag, kurz vor dem tragischen Wochenende in Belgien durfte der 20-Jährige erstmals als Lenkrad eines GP-Boliden: In Le Castellet fuhr er einen Sauber C32-Ferrari aus der Saison 2013.