Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Nico Hülkenberg: «Ein paar private Projekte»

Von Vanessa Georgoulas
Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

Nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi verabschiedet sich Nico Hülkenberg vorerst von der Formel 1. «Ich freue mich auch auf die Pause», beteuert der Renault-Werkspilot vor dem Start des Rennwochenendes.

Eigentlich wollte Nico Hülkenberg der Formel 1 treu bleiben, als klar wurde, dass er bei Renault sein Cockpit für den jungen Hoffnungsträger Esteban Ocon räumen muss. Der 32-jährige Formel-1-Routinier erklärte auf Nachfrage gelassen: «Ich gehe davon aus, dass ich auch im nächsten Jahr in der Startaufstellung stehen werde.»

Doch zu diesem Zeitpunkt steckte der Emmericher noch in Verhandlungen mit der US-Mannschaft von Gene Haas, die später allerdings ohne Ergebnis blieben. Zuletzt hoffte er auf eine Rückkehr ins Alfa Romeo-Team aus Hinwil, doch die Schweizer verlängerten letztlich – auch auf Druck von Ferrari – den Vertrag von Antonio Giovinazzi, der zur Nachwuchsmannschaft der Scuderia gehört.

Hülkenberg musste einsehen, dass es 2020 keinen geeigneten Platz für ihn gab – die letzte Möglichkeit, beim Williams-Team die Nachfolge anzutreten, schloss er selbst aus. «Ich bin nicht der richtige Mann für sie, das Timing stimmt nicht», erklärte Nico gewohnt cool.

Auch in Abu Dhabi lässt sich der Blondschopf bei seinem vorerst letzten GP-Einsatz nicht aus der Ruhe bringen. «Für alle ist es das letzte Rennen, deshalb ist es immer ein spezielles Gefühl. Klar, bei mir steht die Zukunft auch noch in den Sternen, aber für mich ist das in Ordnung. Es ist auch nichts Neues, ich weiss schon eine ganze Weile, dass dieser Moment kommt.»

«Ich komme klar damit und bin auch gespannt, welches Kapitel ich danach aufschlagen werde. Ich weiss wirklich noch nicht, wie es weitergeht, vorerst will ich einfach ein paar Monate Abstand gewinnen und dann schaue ich, wo mein Kopf und Herz mich hinziehen und was mich interessiert», erzählte der Renault-Abschiedskandidat, der auch betonte, dass er keine negativen Gefühle mit seinem Abgang verbinde.

«Ich bin nicht frustriert, denn ich sehe klar, warum es so kam. Dass in diesem Jahr der Fortschritt ausgeblieben ist, hat dem Team natürlich zugesetzt. Für mich ist das aber kein Problem, vielleicht kommt der Abschied auch einfach nur zum richtigen Zeitpunkt, aber ich fühle keine Verbitterung», erklärte Hülkenberg.

Und der Deutsche betonte: «Ich hatte seit ich im Alter von sieben Jahren mit dem Rennfahren anfing eigentlich nie eine Pause. Es war immer mein Leben, meine Welt. Nun erwartet mich etwas Anderes, etwas Neues, das sicherlich auch ein Schock sein wird. Ich bin mir sicher, dass es auch Momente geben wird, in denen mir die Decke auf den Kopf fällt. Aber das gehört dazu und ich freue mich auch auf die Pause, die vor mir liegt. Nicht mehr diese engen Zeitpläne einhalten zu müssen, ist sicherlich nicht schlecht.»

Plant Hülkenberg nun einen langen Urlaub? «Nicht unbedingt, ich habe ein paar private Projekte, die ich vor einigen Jahren in Angriff genommen habe, um die ich mich nun kümmern werde», lautet seine Antwort. Seinen Rennfahrer-Helm will er noch nicht an den Nagel hängen, stellt er nochmals klar: «Ganz generell will ich weiter Rennen fahren, aber ich habe wirklich noch keine Ahnung, wie das passieren soll. Wie gesagt, es ist ein super Job, wir können alle glücklich sein, in diesem Geschäft zu sein, denn die Formel 1 ist wirklich einzigartig, cool und speziell. Aber natürlich wird dein Leben dadurch auch bestimmt. Wir haben so viele Verpflichtungen, was nicht alle immer realisieren. Es kann sehr intensiv werden, auch mit dem ganzen Reisen. Davon ein bisschen wegzukommen ist sicherlich nicht schlecht.»

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