Verstappen: «Manchmal bin ich zu ehrlich und direkt»
Max Verstappen
Im Rahmen des USA-GP in Austin erklärte Max Verstappen angesichts der plötzlich verschwundenen Ferrari-Power spitz: «Das passiert eben, wenn man nicht mehr trickst.» Damit unterstellte der schnelle Red Bull Racing-Pilot dem ältesten GP-Rennstall der Welt, bei der Benzinversorgung eine Lücke im Reglement genutzt zu haben. Denn vor dem Texas-Wochenende hatte der Automobilweltverband FIA eine technische Direktive zu diesem Thema veröffentlicht, was einige mit dem fehlenden Ferrari-Speed in Zusammenhang brachten.
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto wehrte sich entschieden gegen alle Vorwürfe, die Regeln umgangen zu haben und betonte noch in Austin: «Im Rennen waren wir schwach, aber das lag nicht am Speed auf den Geraden. Solche Aussagen sind falsch und nicht gut für den Sport. Da sollten einige Leute mit ihren Worten vielleicht ein wenig vorsichtiger umgehen.»
Noch deutlicher wurde Ferrari-CEO Louis Camilleri beim Weihnachtslunch der Scuderia. Er schimpfte: «Aufsehenerregende Äusserungen bringen einen im Allgemeinen nicht sehr weit. Verstappen ist 22 Jahre alt. Wieso sollten wir ihm als Ferrari Aufmerksamkeit schenken? Manchmal ist schweigen wirkungsvoller. Das ist mein Standpunkt.»
Verstappen weiss, dass seine Aussagen nicht immer und überall gut ankommen. Dennoch will der achtfache GP-Sieger nichts an seinem offenen Umgang mit den Medien ändern. Im Autocar-Interview stellte er nur Tage nach dem Austin-GP klar: «Wahrscheinlich bin ich manchmal zu ehrlich und direkt. Ich bin kein Roboter und ich bin froh, dass es so ist. So wurde ich einfach erzogen. Das kann dir natürlich schaden, aber ich sehe die positiven Seiten.»