Lewis Hamilton: Bottas erhielt viele Tricks geschenkt
Valtteri Bottas nach dem Sieg in Australien 2019: Mit der Hand am Lenkrad – Riccardo Musconi
Mercedes musste handeln: Tony Ross, der frühere Renningenieur von Nico Rosberg, danach an der Seite von Valtteri Bottas, wechselte in die Formel E. Bottas brauchte also einen neuen Ingenieur, und das wurde Riccardo Musconi, der zuvor auf der anderen Seite der Box gearbeitet hatte, im Team von Lewis Hamilton.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff fand nicht, dass dies ein Vorteil für den Finnen sei, wie er im vergangenen Frühling betonte: «Jede Formel-1-Struktur ist heute doch völlig transparent. Dass Daten nicht geteilt werden, gibt es nicht mehr. Aber keine Organisation kann es sich leisten, statisch zu bleiben. Uns ist es gelungen, die Talente bei uns zu halten, indem wir für sie neue Positionen finden, in denen sie wachsen können. Darum wird dieses Team von einer Saison zur nächsten nie gleichbleiben, sondern es wird immer Änderungen geben. Manche Positionen sind sichtbarer, andere etwas weniger.»
Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton war nicht begeistert, dass sein früherer Techniker Riccardo Musconi nun am Wagen von Bottas arbeitet, wie er gegenüber motorsport.com sagte. «Riccardo ist ein überaus talentierter Ingenieur, und klar wollte er sich entwickeln, sein Ziel musste es sein, Renningenieur zu werden. Wir haben damals so viel gemeinsam gelernt, da ist es nur logisch, dass er heute sagt: ‘Valtteri, Lewis machte dies und das, versuch das doch auch einmal.’»
«Aus dieser Perspektive war die Saison 2019 nicht einfach. Ich musste mir ein paar neue Tricks einfallen lassen. Ich überlegte mir: ‘Gut, wie kann ich ein paar kleine Dinge ändern? Wie kann ich ein neues Ass aus dem Ärmel ziehen?’»
Valtteri Bottas sagt dazu: «Ich habe eine neue Art und Weise gefunden, mit den Ingenieuren zu arbeiten. Ricci kennt detailliert die ganze Fahrtechnik von Lewis und weiss, wie Hamilton sein Auto abstimmt. Das war für mich eine prima Gelegenheit, um mehr aus den Sitzungen und Daten zu holen. Aber Lewis ist hungrig genug, um sich weiter zu verbessern. Für ihn war es ebenso eine gute Gelegenheit, mit anderen Leuten zu arbeiten.»