Kimi Räikkönen: Ferrari und Alfa Romeo-Sauber gleich
Kimi Räikkönen
Dass Kimi Räikkönen nicht viel auf Statistiken und Zahlen gibt, machte der wortkarge Finne bei allen möglichen Meilensteinen seiner Karriere klar. So hat es den «Iceman» auch ziemlich kalt gelassen, dass er beim WM-Finale von Abu Dhabi seinen 312. GP-Einsatz bestritten hat – damit ist er in der ewigen Rangliste der Formel-1-WM in Sachen Teilnahmen Zweiter.
An der Spitze dieser Statistik steht Rubens Barrichello mit 322 Rennteilnahmen – kein anderer GP-Pilot in der Geschichte des Sports gab bei so vielen WM-Läufen Gas wie «Rubinho». Räikkönen wird diesen Rekord im nächsten Jahr brechen können, schliesslich wird der 40-Jährige auch 2020 für Alfa Romeo Racing auf Punktejagd gehen. Sollte er bis zum Österreich-GP 2020 keinen Grand Prix verpassen, überholt er Barrichello mit dem Rennen auf dem Red Bull Ring (elfter Lauf zur WM).
Kimi sagt: «Hätte mir jemand in meinen frühen Tagen gesagt, dass ich noch mit 40 in der Formel 1 fahren würde, dann hätte ich das nicht geglaubt. Ich hatte 2001 bei Sauber einen Vertrag über drei Jahre, zwei Jahre plus eine weitere Saison als Option, aber meine Karriere war noch jung und das Ziel bestand darin, eine gute Leistung zu zeigen und zu schauen, was dann passiert. Aber selbst mit 27 oder 28 Jahren hätte ich kein Geld darauf verwettet, mit 40 noch dabei zu sein.»
Dass er heute für Alfa Romeo Racing ins Steuer greift, liegt nicht zuletzt an seiner zweijährigen Pause, die er 2010 und 2011 einlegte, um sich die Zeit mit Rallye-WM-Einsätzen zu vertreiben. «Wenn ich damals nicht gegangen wäre, dann wäre ich heute nicht mehr hier, denn ich hatte damals die Nase voll. Nicht vom Rennfahren, aber von den politischen Spielchen und dem ganzen Unsinn.»
Die Freude an der Rennfahrerei ist noch da – und auch im nächsten Jahr wird Kimi für den von Peter Sauber gegründeten Rennstall auf Hinwil auf WM-Punktejagd gehen. Was danach geschieht, steht noch in den Sternen, denn der Weltmeister von 2007 plant nicht so weit voraus. Auf die Frage, ob er auch nach der Regeländerung auf die Saison 2021 hin dabei sein wird, winkt er ab: «Das ist noch so weit weg. Ich hoffe, dass die neuen Regeln funktionieren, und zwar nicht nur für die Fahrer, sondern für alle. Was mich betrifft: Ich weiss nicht, ob ich dann noch dabei sein werde, denn meine Pläne gehen nie über das nächste Jahr hinaus. Mal schauen.»
Kimi ist bei Alfa Romeo-Sauber lockerer geworden, es tut dem Finnen sichtlich gut, dass er nicht mehr so im Mittelpunkt steht wie zu den Zeiten als Ferrari-Fahrer. Aber Räikkönen findet: «Ob ich nun für Ferrari oder Alfa Romeo-Sauber fahre – der Druck ist der gleiche. Du willst für beide Teams so gut wie möglich abschneiden. Druck machst du dir als Racer selber. Und die Arbeit an sich hat sich auch nicht geändert. Die Besprechungen verlaufen ungefähr gleich, ich fahre ungefähr gleich, die Rennen verlaufen ähnlich.»
Der WM-Zwölfte von 2019 weiter: «Was sich hingegen massiv geändert hat, das ist die Zeit abseits der Rennstrecken. Ich habe jetzt viel mehr Freiraum und weniger Verpflichtungen wie etwa Auftritte für Sponsoren. Dazu kommt, dass das Sauber-Werk nur eine halbe Stunde von meinem Zuhause entfernt liegt, das hilft bei der Arbeit sehr und ermöglicht mir ebenfalls, mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können. Idealer geht es nicht.»
Kimi Räikkönen – seine Saison 2019
Australien: 8.
Bahrain: 7.
China: 9.
Aserbaidschan: 10.
Spanien: 14.
Monaco: 17.
Kanada: 15.
Frankreich: 7.
Österreich: 9.
Grossbritannien: 8.
Deutschland: 12.
Ungarn: 7.
Belgien: 16.
Italien: 15.
Singapur: Ausfall
Russland: 13.
Japan: 12.
Mexiko: Ausfall
USA: 11.
Brasilien: 4.
Abu Dhabi: 13.